„Kunst aus dem Holocaust“ in Berlin: Zeugnisse des Leids
Jetzt im Deutschen Historischen Museum in Berlin: „Kunst aus dem Holocaust“ – 100 Werke aus der Gedenkstätte Yad Vashem.
Der 1904 geborene Felix Nussbaum ist nach dem Einmarsch der Deutschen in Frankreich verhaftet worden. Er wird im Lager Saint-Cyprien inhaftiert. Ihm gelingt es zu fliehen. In einem Versteck in Brüssel thematisiert er in seinen Kunstwerken das Leiden der Juden. Dazu zählen „Der Flüchtling“ und „Die Synagoge im Lager Saint-Cyprien“. Sie zeigen die Realität.
Seit Dienstag sind die Werke in einer Ausstellung im Deutschen Historischen Museum zu sehen. „Kunst aus dem Holocaust“ versammelt 100 Bilder aus der Sammlung der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem. Bei der Eröffnung am Tag zuvor war auch die Künstlerin Nelly Toll anwesend. Die kleine dunkelhaarige Dame hat den Holocaust überlebt, Kunst studiert und ist später in die USA ausgewandert. Geduldig beantwortet sie nun alle Fragen: Die Zeichenutensilien, erzählt sie, bekam sie von ihrer Mutter geschenkt. Und nein, sie habe damals nicht gewusst, welche Bedeutung dieses Bild einmal haben werde.
Felix Nussbaum kann man nicht mehr fragen. Im Juni 1944 flog sein Versteck auf, er wurde zusammen mit seiner Frau in das Lager Mechelen gebracht. Im Juli 1944 deportierten die Nazis das Ehepaar nach Auschwitz. Dort wurden sie umgebracht.
„Kunst aus dem Holocaust – 100 Werke aus der Gedenkstätte Yad Vashem“. Deutsches Historisches Museum Berlin, geöffnet täglich bis zum 3. April. Der Katalog kostet 39,90 Euro.
Nelly Toll ist die letzte lebende Zeugin. 26 der 50 Künstler, deren Werke ausgestellt werden, haben den Holocaust überlebt. 25 sind später verstorben. Die anderen 24 sind von den Nazis ermordet worden.
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