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Kundgebung der Gewerkschaft Kunst

Berlin. Mit lautstarken Sprechchören - „wir geben keine Ruh‘ - gebt 350 Mark dazu“ - brachten am Montag vor dem Ministerrat am Molkenmarkt rund 600 Gewerkschafter, vor allem Kunst- und Kulturschaffende, ihre Forderungen zum Ausdruck. Mit Blick auf die Tarifverhandlungen hieß es zu Beginn: „Laßt uns den Herren da oben mal den Marsch blasen!“ Solidarisch mit dem Initiator, der Gewerkschaft Kunst, Kultur, Medien, erklärten sich auf der Kundgebung auch andere Gewerkschaften, so Gesundheits- und Sozialwesen, Transport und Verkehr, Erziehung und Wissenschaft, ÖTV. Sie alle waren sich einig in der Forderung nach 350 Mark Teuerungsausgleich für die Beschäftigten und 50 Mark Sozialzuschlag für jedes Kind.

„Wir erwarten ein verhandlungsfähiges Angebot“, sagte Ruth Martin, die Vorsitzende der Gewerkschaft Kunst, Kultur, Medien. Überall gebe es Auflösungen und keine Angebote, dem Puppentheater Berlin sei der Auflösungsbeschluß zugegangen, Zirkus Busch habe bereits am 30. August für dieses Jahr zum letzten Mal gespielt, die Kassen seien leer. Mit starkem Beifall quittierten die Kundgebungsteilnehmer die Forderung, Kunst- und Kulturschaffende nicht aus Tarifverhandlungen auszugrenzen sowie die Beschäftigten der DEFA, bei Rundfunk, Fernsehen, 'adn‘ und im Lichtspielwesen nicht zu vergessen. „Hier geht es um einen Teil der nationalen Kultur.“ Klaus -Peter Semprich (Gewerkschaft Öffentliche Dienste) meinte: „Wir wollen keine Sonderrechte, wir wollen nur eingeschlossen sein in die allgemeine Einkommensentwicklung.“ Auch in Bonn werde man über die Forderungen der Beschäftigten in den Bereichen Kunst und Kultur, Medien und öffentlicher Dienst nachdenken müssen.

adn

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