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Kulturpalast Wedding InternationalSisyphos im Wedding: Kenno Apatridas „Endart“

„Sisyphus Cave“, nur eine der vielen Arbeiten des Rahmen sprengenden Werkes von Kenno Apatrida. Foto: Jacqueline Symma

Die 20. Ausstellung „heimatloser Volkskunst“ eröffnet im Kulturpalast Wedding.Der Künstler Kenno Apatrida gab ihr den Titel „Die Gentrifizierung des Sisyphos“, denn er musste gerade sein Atelier räumen, das er in seine Arbeiten ebenso integriert wie die auf dem Müll gelandeten Bildreste von DDR-Bürgern. Letzteres bildet das „Anonyme“ seiner „Volkskunst“, über die es im Magazin Art heißt, es sei „ein Werk von mystischer Aura ... 17 Jahre lang hat der Künstler aus Peru im Berliner Untergrund aus Zivilisationsmüll ein Werk von wuchernder Lebendigkeit und tiefgründiger Symbolik geschaffen.“ Diese tiefgründige Charakterisierung seines Rahmen sprengenden Werks scheint mir zu vordergründig, Tatsache ist, dass es zwischen Inka-Kunst und Ostberlin-Punk oszilliert: eine Art „Endart“ aus Übersee, von einem, der hier jahrzehntelang als „Illegaler“ lebte. Ironischerweise wird Apatrida, je mehr er juristisch „integriert“ ist, desto häufiger entdomiziliert. HH

29. 1., 20 Uhr, Freienwalder Str. 20

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