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Kulturkampf

Um mehr als 600 Millionen Mark soll allein im Jahr 1995 die Kulturförderung des Bundes gekappt werden. Davon sind nicht nur Institutionen wie der Schriftstellerverband oder das Bonner Beethoven-Haus betroffen, sondern auch und vor allem Bibliotheken, Museen, Theater und Akademien in Ostdeutschland. Auch die Länder, denen im Föderalismus die Kulturhoheit obliegt, müssen kürzen. Der Kampf zwischen Zentrum und Peripherie wiederholt sich auf allen Ebenen: Vor die Wahl gestellt, entweder das repräsentative Einzelspektakel oder die unspektakuläre Provinzbibliothek zu fördern, entscheiden die Kultusbehörden zunehmend zugunsten des Ereignisses. Mit den Jugendheimen, Stadtteilfesten und Heimatmuseen geht auch ein sozialdemokratisches Konzept ein, das Kulturförderung mit Aufklärung, Demokratisierung und Nachbarschaft verband. Die taz hat mitunter recht munter auf die sozialarbeiterische Piefigkeit dieses Kulturkonzepts eingeschlagen. Mit unserem heutigen Beitrag eröffnen wir dennoch eine Diskussion um die Frage, was genau es im Kulturkampf eigentlich zu verteidigen gilt. Staatliche Lenkung? Survival of the Fittest? Europa gegen Amerika? taz

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