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Kündigungs-AlgorithmusGoogle durchleuchtet Mitarbeiter

Google verliert qualifizierte Mitarbeiter. Um gegenzusteuern macht der Suchmaschinenriese was er am Besten kann: Er entwickelt einen Algorithmus, der Kündigungen voraussagen soll.

Verliert vor lauter Expansion seinen Start-Up-Charme: Google. Bild: ap

Google laufen qualifizierte Mitarbeiter weg, munkelt man in der Branche. Eine Aussage, die der nimmerböse Internetkonzern natürlich umgehend dementiert. Und darauf auf seine doch ganz eigene Weise reagiert: mit einem neuen Algorithmus.

Nach Berichten des Wall Street Journals testet Google derzeit ein System, das frühzeitig erkennen soll, wann Mitarbeiter kündigen könnten. Dazu werden Daten über ihren Werdegang, ihren Lohnzettel und die Beförderungen der vergangenen Jahre ausgewertet. So soll ermittelt werden, wer sich unterfordert fühlt oder in anderer Hinsicht unzufrieden ist. Oder, wie Personalchef Laszlo Bock es formuliert: "Den Wunsch des Mitarbeiters, das Unternehmen verlassen zu wollen, früher zu erkennen, als der Mitarbeiter selbst".

Laut dem Organisationsforscher Edward Lawler von der University of Southern California ein interessanter Ansatz. Er begrüßte in einem Gespräch mit dem Wall Street Journal den "quantitativen Ansatz" der Googleschen Personalpolitik. Mitarbeiter hingegen beschwerten sich an gleicher Stelle über die unpersönliche Personalpolitik des Unternehmens.

Hintergrund: Peu à peu hat der Großkonzern Google seinen Start-Up-Charme verloren, der offenbar für viele Mitarbeiter von Entwicklung und Design bis hin zum Vertrieb ein starkes Argument für den Konzern war. Denn als die Firma noch klein war, waren die Gestaltungsmöglichkeiten des einzelnen Mitarbeiters wesentlich größer als heute, im gereiften Unternehmen mit 20.000 Angestellten. Grund für viele Talente, sich neuen spannenden Projekten im Silicon Valley zu widmen - Facebook, Twitter und wie sie alle heißen.

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4 Kommentare

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  • M
    Michael

    Diese Kontrollmechanismen scheinen wie ein Ausdruck von Hilflosigkeit und Existenzangst der Konzerne, bzw ihrer Führungsebene. Das wirkt alles schrecklich wichtig und ernst, ist aber ein Spiel für erwachsene Kinder. Man kann nur hoffen, dass es noch ein sinnvolles und verläßliches Recht gibt, das die Betroffenen schützt, wenn das alles ist, was uns schützt.

  • H
    Hner

    @Chef: Ich hoffe, dass dieser Kommentar ironisch gemeint war, denn wer sich so äußert, hat auch keinen Respekt verdient.

     

    An der aktuellen Firmenpolitik von Google lässt sich wunderbar illustrieren, wie Macht korrumpieren kann.

  • CB
    Christian Berger

    Visionär klingt das nicht.

    Der Ansatz vermittelt, man handele nach dem Motto, den Mitarbeiter immer nur soviel fördern zu wollen, wie gerade noch nötig.

  • C
    Chef

    Das möchte ich auch haben. Meine Angestellten gebärden sich respektlos und müssen stärker kontrolliert werden.