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KuDamm: Kein Tempo 30

■ KuDamm-Busspur kommt in die Mitte / Wagner folgt Vorschlag von AL und AG City / Tempo 30 „nicht autorisiert“ / Kritik von CDU und ADAC

Die auf dem KuDamm geplante Busspur wird auf dem Mittelstreifen angelegt. Diese „Grundsatzentscheidung“ von Verkehrssenator Wagner (SPD) bestätigte gestern sein Sprecher Göbel. Eine weitere erfreuliche Meldung mußte Göbel gestern zurücknehmen: Entgegen Äußerungen vom Donnerstag wolle Wagner auf dem Boulevard kein Tempo 30 verordnen; diese Meldung habe er „nicht autorisiert“.

Pro Fahrbahn des KuDamms bleibt damit nur noch eine Spur für den motorisierten Individualverkehr, nämlich die linke. Auf der rechten Spur dürfen Taxen, Telebusse und der Lieferverkehr zum Aus- und Einsteigen sowie Be- und Entladen halten. Hier sollen, so Göbel, auch die Radler fahren. Der Sprecher korrigierte damit Meldungen, es sei „noch offen“, ob die Radfahrer die Busspur nutzen dürften. Offen bleibt dagegen, wie die Bushaltestellen angelegt werden. Die BVG plädiert nach den Angaben von Göbel für „Haltestellenkaps“, die es den Bussen ermöglichen, auch beim Halten auf ihrer mittleren Spur zu bleiben.

Wagners Entscheidung fiel nach neuen Beratungen mit den Bezirken Charlottenburg und Wilmersdorf, der AG City, der BVG sowie den Verkehrsexperten von SPD und AL. Sie bedeutet einen Erfolg für die AL und die Geschäftsleute aus der AG City. Gemeinsam hatten sie ein Konzept vorlegt, in dessen Mittelpunkt der Gedanke stand, die Busspur in die Mitte zu rücken. Wagners ursprünglicher Plan war, die Busspur am rechten Fahrbahnrand anzulegen.

Während die Industrie- und Handelskammer (IHK) in dem Drang zur Mittelspur gestern einen „Gewinn“ erblicken konnte, kam von CDU und ADAC Kritik. Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Giesel, sprach von einem „konzeptionellen Schnellschuß“, und der CDU-Bundestagsabgeordnete Feilcke sah durch das „Mittelspurkonzept“ den „Boulevardcharakter des KuDamms“ bedroht - wegen genau dieser Befürchtung hatte die AG City die Mittelspur gefordert.

Zufrieden über all den Zank waren dagegen einige Senatsstrategen. Die Busse auf dem KuDamm hätten erfolgreich Anne Kleins Pilotenflüge aus den Schlagzeilen verdrängt, freuten sie sich. (Ha'm wir gelacht... die k.)

hmt

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