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Krönungsgrün bleibt

■ KJS will kein Fußball auf Milka-Lila

„Bullshit“: Das war alles, was Rolf Sauerbier, Sprecher des Bremer Schokoladen-Riesen Kraft Jacobs Suchard, einfiel, als er gestern die Zeitung mit den vier Buchstaben aufschlug. Auf der Titelseite und im Sportteil hatte die Bild gemeldet, der Fußballclub Arminia Bielefeld wolle den Rasen seines passenderweise „Alm“ genannten Bundesliga-Stadions im Lila der Milka-Kuh einfärben.

Der umtriebige Arminen-Manager Rüdiger Lamm hatte den Plan der lila Kuh auf der lila Alm ausgebrütet. „Pervers! Sind die bei der Arminia jetzt durchgeknallt, oder was?“, simulierte die Bild Volkes Stimme. Ob pervers oder nicht, besonders schlau scheint es nicht gewesen zu sein, die sich anbahnende Sponsoren-Beziehung zwischen den Bremer Kuhhirten und den Alm-Besitzern durchsickern zu lassen. „Es hat Gespräche zwischen Arminia und unserer Marketing-Abteilung gegeben“, bestätigte KJS-Sprecher Sauerbier gegenüber dertaz. Nach dieser Veröffentlichung würden diese aber „schleunigst abgebrochen“.

Beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) in Frankfurt ist die Sache ohnehin kein Thema: „Es wird keine lila Alm geben“, sagte DFB-Sprecher Wolfgang Niersbach. Jede Werbung auf dem Spielfeld sei verboten. Eine Einfärbung würde von den DFB-Regelhütern als Reklame verstanden. Offiziell angefragt hatten die Bielefelder sowieso nicht beim DFB.

So hat am Ende weiter Willi Lemke und Werder Bremen werbemäßig die Nase vorn, sagt KJS-Mann Sauerbier und denkt an ein weiteres beliebtes Produkt aus seinem Hause. „Der Rasen im Weserstadion ist ja schon immer Krönungs-Grün“. jof

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