piwik no script img

Kritik nach Rodeo-Show in den USA„Hier ist unsere Obama-Attrappe“

Eine plumpe Verballhornung des US-Präsidenten während eines Volksfestes in Missouri hat für Kritik gesorgt. Ein Zuschauer fühlte sich an den Ku-Klux-Klan erinnert.

Der Clown mit Obama-Maske auf der Kirmes in Missouri. Bild: picture alliance/ap

KANSAS CITY ap | Eine Clown-Vorstellung mit einer Obama-Maske auf einem Volksfest in Missouri hat parteiübergreifend Kritik erregt. Der Spaßmacher mit den künstlichen Gesichtszügen des US-Präsidenten war am Wochenende in einer Rodeo-Arena aufgetreten. Dort fragte der Ansager nach Augenzeugenberichten die Zuschauer, ob sie sehen wollten, wie Obama von einem Bullen niedergetrampelt wird.

Die Veranstalter reagierten am Montag auf die Kritik und sprachen ein lebenslanges Auftrittsverbot gegen den Clown für das Volksfest aus. Zudem würden rechtliche Schritte gegen den Veranstalter des Rodeos geprüft, bei dem der Clown aufgetreten war, hieß es weiter.

Bis kurz vor Ende des Rodeos sei alles normal abgelaufen, sagte der Zuschauer Perry Beam. Dann kam der maskierte Clown. „Hier ist unsere Obama-Attrappe“, soll der Ansager ihn vorgestellt haben. Die Leute hätten geschrien und vor Aufregung verrückt gespielt, als er den Clown mit den Tieren bedrohte. Ein anderer Clown habe zudem an den Lippen der Obama-Maske herumgespielt. Nach wenigen Minuten kam tatsächlich ein Bulle dem Obama-Darsteller gefährlich nahe, so dass dieser die Flucht ergriff.

„Sie haben den Namen des Präsidenten vielleicht hundertmal genannt, es war widerlich“, sagte Beam. Es sei wie eine der berüchtigten Hetz-Kampagnen des Ku-Klux-Klans gewesen, der über Jahrzehnte afroamerikanische US-Bürger terrorisiert hat.

„Wir sind besser als so etwas“, kommentierte später der republikanische Vizegouverneur Peter Kinder //twitter.com/PeterKinder:über den Kurzmitteilungsdienst Twitter. Er bezeichnete die Vorstellung als respektlos. Ein Sprecher des demokratischen Gouverneurs von Missouri, Jay Nixon, stimmte in die Kritik ein.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!