■ Krista Sager geht – ein Mainzer Visionär kommt: Hans-Josef Elz wird es packen!
Wer in diesen Tagen das Glück hat, den Kreisverband Mainz- Stadt von Bündnis 90/Die Grünen bei der alltäglichen Parteiarbeit beobachten zu dürfen, kann sich der dort vorherrschenden Euphorie kaum entziehen. Sämtliche Mitglieder, vom radikalen Ökologen bis zum radikalen Jeinsager, bekommen vor Freude feuchte Augen, wenn man sie auf Hans-Josef Elz anspricht. „Er wird es packen! Hans-Josef wird es packen!“ rufen sie, und einige von ihnen lassen sich sogar zu einer Thomforde- Säge hinreißen.
Hans-Josef Elz hat sich in seinem Kreisverband bisher in der, wie er selbst sagt, „Randgruppenarbeit“ bewährt und sich dabei den Ruf eines wackeren Parteisoldaten erworben. Den mit allen Wassern gewaschenen Beobachtern der politischen Großwetterlage in Mainz ist allerdings schon vor längerer Zeit aufgefallen, daß der 56jährige durchaus noch zu Höherem berufen ist. Und auch Hans-Josef Elz selbst ist sich seiner Fähigkeiten bewußt.
Die Grünen brauchen ein festes Standbein
Um für die Partei endlich noch wertvoller zu werden (das kann man wohl sagen, ohne den Sozialhilfeempfängern und psychisch Kranken, für die sich Elz so aufopfert, zu nahe zu treten), hat der Frührentner jetzt einen entscheidenden Schritt gemacht: Am kommenden Wochenende kandidiert er auf der Bundesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90/Die Grünen im thüringischen Suhl für den Posten des Vorstandssprechers. Die Kenner der Parteichemie sind sich schon vor Beginn der Versammlung darin einig, daß der Mainzer die Delegierten dank seiner Visionen für sich gewinnen wird.
Dafür spricht nicht zuletzt ein internes Strategiepapier, das der taz vorliegt: „In den nächsten zwei Jahren muß die Mitgliederschaft unserer Partei um zirka 30 Prozent angehoben werden; damit wir ein ,festes Standbein‘ in der Bevölkerung haben“, analysiert der als kühler Rechner bekannte Elz. „Besonders die ,Mitglieder der Partei der Nichtwähler (zirka 35 Prozent) müssen wir durch unser Partei- und Wahlprogramm (unter anderem nächste Bundestagswahl) ansprechen.“
Wenn für ihn in Suhl alles so läuft, wie die Insider prognostizieren, brechen allerdings für die Randgruppen von Mainz schwere Zeiten an. Denn mit der Arbeit als Vorstandssprecher dürfte Elz ausgelastet sein. René Martens
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