Mit der Frühjahrstagung auf Du und Du: Krisen–Management
■ In Washington tagen IWF und Weltbank
Der Internationale Währungsfonds und die Weltbank halten in dieser Woche in Washington ihre erste diesjährige Tagung ab - die zweite findet dann Ende September in West–Berlin statt. Es ist das erste Treffen nach dem Börsen–Crash vom letzten Oktober, doch der wird kein Thema sein - alles beherrschendes Problem der Finanzmanager aus den 151 Mitgliedsländern, der Bankenchefs, Multis und zahlloser anderer Lobbyisten ist die Suche nach Wegen aus der Schuldenkrise. Weltbank–Präsident Barber Conable hat einen Bericht vorbereitet, in dem die Schulden der armen Länder als eine zunehmende Gefahr auch für die reichen Ländern bezeichnet werden, weil die Armen von den Reichen nichts mehr kaufen können. „Folglich“, so der Lagebericht, „müssen Techniken der Schuldenreduzierung eine größere Rolle als bisher in der Schuldenstrategie spielen.“ Grundsätzlich Neues wird nicht erwartet, aber das Instrumentarium der beiden Finanzorganisationen soll an mehreren Stellen verfeinert werden - Fortsetzung des Krisen–Managements mit weiteren Mitteln. Seit Montag tagen eine Reihe von Arbeitsgruppen, heute tritt der wichtige Interims–Ausschuß des Währungsfonds und am Freitag das gemeinsame Komitee von IWF und Weltbank zusammen. Das Treffen der Siebener– Gruppe (G–7) steht in einem indirekten Zusammenhang mit der Frühjahrstagung. Die Beschlüsse der Finanzminister und Notenbank–Chefs aus den USA, Japan, der BRD, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada sind für die Währungskurse und die Welthandelsströme von einiger Bedeutung - vor allem aber sprechen sich hier die Industrienationen untereinander ab, während bei der Frühjahrstagung der Nord–Süd–Monolog entscheidend ist. diba
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