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Krise der europäischen WährungDer Tod des Euro ist zu teuer

Trotz der Krise wird uns die Gemeinschaftswährung erhalten bleiben. Ein Ausstieg aus dem Euro würde zum ökonomischen Kollaps vieler Länder führen.

Haste mal 'n paar Eurobonds? Bild: dpa

BERLIN taz | Wenn das Jahr 2010 eine bahnbrechende politische Erkenntnis gebracht hat, dann war es diese: Die Finanzkraft von Staaten ist endlich. Nicht nur in Afrika oder Lateinamerika können Regierungen bankrottgehen. Selbst in Europa liegt die Pleite von Eurostaaten im Bereich des Möglichen. Wissenschaftler wie Harvard-Professor Kenneth Rogoff haben darüber zwar schon dicke Bücher geschrieben, aber im Bewusstsein auch der deutschen Bürger hat sich dieser Gedanke erst in diesem Jahr verankert.

Dabei betrifft die Möglichkeit des Staatsbankrotts nicht nur periphere Länder wie Island, Griechenland und Irland, sondern auch das Zentrum Europas. Die Zinsen deutscher Staatsanleihen sind unlängst beträchtlich gestiegen: Die Bundesregierung und die Steuerzahler müssen den Käufern der Schuldscheine einen höheren Preis bezahlen. Damit wachsen auch hier die Kosten der Verschuldung - zusätzlich zu den Milliardenausgaben, die ohnehin schon zur Bewältigung der Finanzkrise aufgebracht wurden.

Zwar schwebt Deutschland nicht in der unmittelbaren Gefahr der Pleite. Innovationskraft, Wachstum, Produktivität und internationale Konkurrenzfähigkeit der Wirtschaft sind hoch, die Arbeitslosigkeit hält sich im Rahmen. Und doch knirscht es im Gebälk: Denn auch die viertgrößte Nationalökonomie der Welt wäre überfordert, die gesamte Eurozone zu retten. Schon heute garantiert Deutschland einen beträchtlichen Teil des Eurorettungspaktes.

Für Irland, Portugal und Spanien ist genug Platz unter dem bestehenden 750-Milliarden-Euro-Rettungsschirm, aber spätestens bei einer drohenden Zahlungsunfähigkeit Italiens würden sich andere Fragen stellen. Dann könnten die internationalen Investoren, die deutsche Staatsanleihen kaufen, an der Stabilität auch der deutschen Finanzen zu zweifeln beginnen. Im Ergebnis stünde nicht nur die Euromitgliedschaft einzelner Länder, sondern die Währung insgesamt zur Disposition.

Die Lage ist so: Staaten haben kein eigenes Geld. Alles, was sie brauchen, müssen sie sich entweder bei den Bürgern als Steuern und Abgaben oder bei den internationalen Investoren durch den Verkauf von Staatsanleihen besorgen. Weil die Regierungen derzeit sehr schnell sehr große Summe benötigen, steigt der Zinssatz der Anleihen, also der Preis, den Investoren als Gegenleistung für Kredite verlangen. Letztlich sind die Staaten schwach und die Akteure auf den Finanzmärkten sitzen am längeren Hebel.

Damit schaffen es die internationalen Banken, Fonds und Investoren, auf Kosten der Regierungen sehr ordentliche Geschäfte zu machen. Höhere Zinsen für Staatsanleihen spülen Milliarden Euro auf die Konten der Gläubiger - eine gigantische Umverteilung zugunsten derjenigen, die genügend Kapital besitzen, um es zu verleihen.

Für die Investoren ist die Eurokrise eine lukrative Angelegenheit. Auch deshalb ist sie noch nicht vorbei. Die Zinsen portugiesischer Staatsanleihen sind unlängst stark gestiegen. Zwar erscheint die Ökonomie Portugals grundsätzlich einigermaßen stabil, doch die steigenden Kosten der Verschuldung könnten die Staatsfinanzen überfordern.

Ein weiterer Fall für den Rettungsschirm kann dann Spanien werden. Im Vergleich zu Portugal kommt hier verschärfend hinzu, dass die Arbeitslosigkeit bei 20 Prozent liegt und die Banken auf Milliarden fauler Kredite für halb fertige oder leer stehende Immobilien sitzen. So könnte die Ansteckung weiter von einem Land zum anderen fortschreiten - als nächste Ziele stehen bereits Italien und selbst Belgien auf der Liste der Analysten.

Weitere Schutzwälle

In dem Maße, wie die Krise um sich greift, werden aber auch die europäischen Regierungen weitere Schutzwälle errichten. So dürften sie den Rettungsschirm aufstocken. Statt heute 750 Milliarden Euro stellen sie dann vermutlich 1,5 Billionen Euro oder mehr zur Verfügung. Aus diesem Budget können sich bedrohte Staaten Geld zu niedrigeren Zinsen leihen, als sie sie auf dem Finanzmarkt bezahlen müssten. Für die Investoren sind derartige Ansagen ein Zeichen, dass sie die Preistreiberei bei den Zinsen nicht mehr weiterführen können und sollten.

Dagegen, den Rettungsschirm auszuweiten, wehrt sich die Bundesregierung aber ebenso wie gegen die sogenannten Eurobonds. Das sind gemeinsame Anleihen aller Eurostaaten, die bisher nur in geringem Umfang verkauft werden. Würde man mehr davon auflegen, hätte das einen entscheidenden Vorteil: Für bedrohte Länder würde sofort der Zinssatz sinken, weil sie von der Bonität der starken Staaten wie Deutschland, Österreich und den Niederlanden profitierten.

Weil sich die Krise auf diese Art vermutlich eindämmen ließe, hat Luxemburgs Ministerpräsident Jean-Claude Juncker die Eurobonds unlängst wieder ins Gespräch gebracht. Aber Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble lehnen den Plan mehr oder weniger ab. Ihr Argument: Deutschland müsste im Vergleich zu heute höhere Zinsen zahlen, was den Bundesbürgern nicht zuzumuten sei.

Nicht unwahrscheinlich erscheint es trotzdem, dass auch die Eurobonds demnächst kommen. Denn fast alle europäischen Regierungsparteien wissen, dass der Austritt eines Landes oder mehrerer Staaten aus der Eurozone ein ökonomisches und politisches Desaster verursachen würde. Diesen Fall will man unbedingt vermeiden. Die Kosten wären enorm.

Würde ein Staat wie Griechenland oder Irland seine alte Währung wieder einführen, wäre er sofort vom internationalen Finanzmarkt abgeschnitten. Da der stabilisierende Rückhalt des Euro fehlte, kauften Investoren keine Staatsanleihen des betreffenden Staates. Ohne ausreichende Finanzkraft brächen der öffentliche Dienst, das Sozial- und Gesundheitssystem zusammen. Unternehmen machten Pleite, die Arbeitslosigkeit stiege rasant. Die Regierung, die den Austritt beschlossen hätte, würde diesen Kollaps wohl nicht überleben. Träten mehrere Euromitglieder zugleich aus, potenzierten sich die negativen Folgen.

Und wie stünde Deutschland da, entschlösse sich die Bundesregierung, die D-Mark wiedereinzuführen, weil ihr die Rettung der gemeinsamen Währung zu teuer ist? Viel schlechter als heute. Auf einen Schlag würden die deutschen Unternehmen große Teile ihres Exportmarktes verlieren. Denn der Umtauschkurs der D-Mark stiege stark und verteuerte die Exporte entsprechend. Den Nachbarn fehlte schlicht das Geld, die Maschinen und Autos made in Germany zu erwerben. Der Effekt auch hier: Wirtschaftskrise und steigende Arbeitslosigkeit.

Einen vergleichbaren Weg schlug 1990 die DDR ein, als sie aus dem Rubelsystem austrat und die starke D-Mark einführte. Es folgte ein Jahrzehnt Abwicklung, Rückbau und Sanierung. Hinzu käme heute, dass die deutschen Banken einen guten Teil ihrer Auslandsguthaben verlören, da diese dann nicht mehr im wertstabilen Euro, sondern in irgendwelchen Weichwährungen notiert würden. Die Kosten dieses Durcheinanders würden die Kosten der Eurorettung bei Weitem übersteigen.

Die Frage ist also nicht, ob der Euro gerettet wird, sondern wie und vor allem wie schnell. Neben einem größeren Rettungsschirm und den Eurobonds ist auch das übrige Programm im Prinzip bekannt. Wenn die Staaten ihren Euro behalten wollen - und davon kann man ausgehen - so müssen sie mehr und mehr Kompetenzen nach Brüssel abgeben.

Die Steuer-, Finanz- und Haushaltspolitik der Nationalstaaten wird dann zunehmend europäisch. Nur so kann man den Investoren vermitteln, dass nicht ein Staat schwächer ist als der andere und ein lohnendes Objekt für Spekulationsattacken darstellt. Die Eurokrise könnte als Katalysator dafür wirken, dass aus der Europäischen Union die Vereinigten Staaten von Europa werden.

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22 Kommentare

 / 
  • KS
    Karl-Wilhelm Schmidt Newskarlwilismus

    Panik an der Weltbörsen. Der Staat muss jetzt handeln, sonst wird die Weltwirtschaftskrise nicht mehr aufzuhalten sein. Die Kurse stürzen so schnell wie zu Zeiten der Krise ab. Die Welt fürchtet eine neue US-Rezession - und blickt gebannt nach Washington. Wir brauchen wieder Typen, die sagen wie es ist. Wir brauchen Journalisten die Berufszornige sind. Die Konjunktur trübt sich ein, die Angst vor Jobverlust und Rezession ist da. Man sollte die Familien, wo ein Elternteil als Hausmann oder Hausfrau ein Gehalt vom Staat zahlen. Damit gäbe es keine Arbeitslosigkeit mehr. Die Familie muss wieder ihren Stellenwirt und Anerkennung in der Gesellschaft bekommen. Die Kinder brauchen eine Bezugsperson, damit sie behütet aufwachsen.

    Der Euro hat nichts gebracht, leider wurden wir Bürger nicht gefragt ob wir den Euro haben wollen. Die Finanzierung der Grundrente ist ganz einfach, Solidaritätsbeitrag von der Mehrwertsteuer für die Grundrente in Deutschland. Es ist die beste Rentenreform, denn die Mehrwertsteuer ist allumfassend, also für jeden Bürger gleich. Beim Einkaufen und tanken wird jeder etwas für seine Rente tun. Das Rentensystem in Deutschland ist eine Bankrotterklärung. In Holland gibt es eine Staatliche Grundrente für jeden Bürger. Unser Staatshaushalt ist nur noch mit Bürokratieabbau zu retten.

    Mit Freundlichen Grüßen

    Karl-Wilhelm Schmidt

     

     

    Reformvorschläge in der Sozialversicherung; Eingabe des Herrn Karl-Wilhelm Schmidt

     

    Zu der o. a. Eingabe nehme ich wie folgt Stellung: Bearbeitet von J. H.

     

    Der Petent fordert die Einführung einer steuerfinanzierten Grundrente in der deutschen gesetzlichen Rentenversicherung. Hierfür hat es bisher keine Mehrheiten gegeben. Zuletzt hat die Kommission für die Nachhaltigkeit in der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme unter Leitung von Professor Rürup einen solchen Vorschlag bewertet und abgelehnt.

    Für die Modernisierung der Alterssicherung sind in Deutschland mit den Reformmaßnahmen der vergangenen Jahre die richtigen Weichenstellungen bereits vorgenommen worden. Mit dem Reformgesetz 2001 und den weiteren Maßnahmen in 2004 hat der Gesetzgeber auf die sich wandelnden demographischen, aber auch ökonomischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen reagiert. Vor allem hat dabei der Gedanke der Generationengerechtigkeit eine stärkere Ausprägung gefunden, als dies noch bei vorhergehenden Reformen der Fall war. Das Grundprinzip der Lohn- und Beitragsbezogenheit der gesetzlichen Rentenversicherung stand nicht zur Disposition.

    Das Kernstück dieser Reform ist die Stärkung des Gesamtsystems der Alterssicherung durch den Ausbau der kapitalgedeckten Säulen. So wird die erste Säule der Alterssicherung, die gesetzliche Rentenversicherung, durch die Stärkung und den Ausbau der zweiten und dritten Säule der Alterssicherung, d. h. durch die Förderung der betrieblichen und privaten Altersvorsorge stabilisiert.

    Bundesministerium für Arbeit und Soziales

    Im Auftrag H.

  • KS
    Karl-Wilhelm Schmidt Newskarlwilismus

    Amoklauf, Schützen klagen über GeneralverdachtVerein – Schießsport und Schützenvereine.

    Legale Waffen, wir sind gegen Waffen, die legal in privaten Besitz sind. In Großbritannien ist der private Waffenbesitz fast vollständig verboten. Kein Politiker würde in Deutschland die Vereine verurteilen, sie sind Wähler für die Parteien. Die Politiker, die diese Missstände vorbringen, haben keine Chance. Wenn man erst einmal die Schranken der Unverschämtheit überschritten hat, so ist kein halten mehr. Wo sind die Kämpfer, die sich dieses nicht mehr bieten lassen?

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Karl-Wilhelm Schmidt

  • KS
    Karl-Wilhelm Schmidt Newskarlwilismus

    Endlich hat Jürgen Klinsmann wieder eine Nationalmannschaft, und alle hoffen das er Weltmeister mit der USA wird, damit die großen Bosse endlich merken, was für einen Verlust wir für Deutschland ohne Klinsmann haben. Bei Bayern München hatten sie Klinsmann entlassen, es ist eine Schande wie sie einen Weltmeister in Deutschland behandelt haben. Herr Klinsmann hatte keine richtige Chance bei Bayern bekommen, um alles um zusetzten. Bayern-Präsident Franz Beckenbauer grübelte vor dem Champions – League - Spiel gegen den FC Barcelona über die Zukunft von Trainer Jürgen Klinsmann. Die Hymne wird Poldi wohl niemals mit singen? Diese Einstellung ist nicht nachvollziehbar. "Danach lasst uns alle streben, brüderlich mit Herz und Hand". In der USA wird Trainer Klinsmann dafür sorgen, das alle Fußballspieler die National Hymne, Anthem of the United States of America mit singen. ( Oh, say can you see, by the dawn's early light, What so proudly we hailed at the twilight's last gleaming?)

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Karl-Wilhelm Schmidt BRV 30.7.2011

  • KS
    Karl-Wilhelm Schmidt Newskarlwilismus

    Zarah Leander - Das gibt's nur einmal (1932)

     

     

    Ist der Euro schon Vergangenheit (out)?

    Wenn eine Substanz mürbe ist, sollte man sie nicht mehr Sanieren. Wenn die Inflation den Euro durchdrungen hat, sprich die Finanzwelt von der Gefahr eines Staatsbankrotts in Europa. Trägt Italien den Euro zu grabe? Italien sollte ihre Währung (Lira) wieder bekommen, dann kann man in Venedig wieder einen Cappuccino trinken, den man bezahlen kann. Deutschland wird in Europa immer unbeliebter durch den Euro, das hatten wir schon. Die Kosten für Soziales geht schneller nach oben als der viel gepriesene Aufschwung. Vor den Euro waren es nicht so viele Flaschensammler, und es gab auch keine Tafel wie heute. Jetzt ist eine Armut, die es vorher nicht gab. Wenn man für das kostenlose Essen, Schlange steht muss, und dabei die Menschenwürde verliert, kann das nicht der richtige Weg sein. Es läuft was verkehrt im Staate Deutschland. Wer zieht die Reißleine vom Fallschirm des Euros? In Europa sollte jedes Land wieder ihre eigene Währung bekommen, wie Dänemark und England. Fangt endlich an wieder die D-Mark zu drucken, dann kommt der Richtige Aufschwung. Deutschland sollte jetzt den Anfang machen, nicht erst wenn der Euro wie ein Kartenhaus zusammenfällt. Wer zieht die Reißleine für den Euro, damit es kein Chaos in Europa gibt?

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Karl-Wilhelm Schmidt

     

    Bremervörde 19.7.2011

    http://www.youtube.com/watch?v=qWuDlyJyCq4

     

    3. Mose 19,18

     

    Alle Gesetze sind in einem Wort erfüllt: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!

     

    Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.

     

     

    Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geist, liebe Brüder!

     

     

    Erkenn die Liebe Christi,

    die alle Erkenntnis übertrifft.

     

    Paulus an die Epheser

     

    Gnade sei mit euch,

    der Vater unseres Herrn Jesus Christus,

    der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus.

     

    Amen (So sei es!)

     

     

    Paulus Epheser

     

    Legt von euch ab den alten Menschen mit seinem früheren Wandel,

    der sich trügerische Begierden zugrunde richtet.

    Erneuert euch in Geist,

    und gebt nicht Raum dem Teufel.

     

    Die Frucht des Lichts ist lauter Güte

    und Gerechtigkeit

    und Wahrheit.

     

     

    Salam Aleikum.

    "Friede sei mit Euch"

    Die richtige Antwort darauf ist immer das umgekehrte,

    "Wa Aleikum salaam."

    „Danke das ist ja lieb von dir Very Happy“

     

     

    „Die Meinungsfreiheit ist ein Menschenrecht und wird in einer Verfassung als ein gegen die Staatsgewalt gerichtetes Grundrecht garantiert, um zu verhindern, dass die öffentliche Meinungsbildung und die damit verbundene Auseinandersetzung mit Regierung und Gesetzgebung beeinträchtigt oder gar verboten wird. In engem Zusammenhang mit der Meinungsfreiheit sichert die Informationsfreiheit den Zugang zu wichtigen Informationen, ohne die eine kritische Meinungsbildung gar nicht möglich wäre; das Verbot der Zensur verhindert die Meinungs- und Informationskontrolle durch staatliche Stellen. Im Unterschied zu einer Diktatur sind der Staatsgewalt in einer Demokratie die Mittel der vorbeugenden Informationskontrolle durch Zensur ausdrücklich verboten.“

  • KS
    Karl-Wilhelm Schmidt Newskarlwilismus

    http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/der-tod-des-euro-ist-zu-teuer/

     

    Das ist der Kommentar:

     

     

    Die Rentenkasse ist voll, so steht es in einer Tageszeitung.

    („Rentenkassen prall gefüllt.“)

     

    Warum nicht eine Grundrente wie in Holland? Es ist genug Geld da in Deutschland für eine Grundrente, egal was jeder Deutsche vorher in seinem Leben getan hat. Wer mehr Rente will, muss sich eine Private Rente anschaffen. Bürokratieabbau für die Rente. Ab 65 Jahren steht jedem Deutschen eine Grundrente zu. Die Familie muss wieder ihren Stellenwirt und Anerkennung in der Gesellschaft bekommen. Die Kinder brauchen eine Bezugsperson, damit sie behütet aufwachsen können. Durch den Verlust der guten D-Mark, haben wir unseren Vorteil verloren. Das Leben ist Teurer geworden mit der Einführung des Euros! Und wer dies nicht merkt, hat anscheinend soviel Geld. Wenn der Euro wie ein Kartenhaus zusammenfällt, werden alle sagen: Das haben wir vorausgesehen! Es läuft was verkehrt im Staate Deutschland. Wer zieht die Reißleine vom Fallschirm des Euros? In Europa sollte jedes Land wieder ihre eigene Währung bekommen, wie Dänemark und England. Fangt endlich an wieder die D-Mark zu drucken, dann kommt der Richtige Aufschwung.

     

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Karl-Wilhelm Schmidt

    Newskarlwilismus

    27432 Bremervörde

    http://karlwilismus.npage.de/

  • AA
    Anton Ameise

    Selten habe ich einen derartigen Humbug gelesen. Hannes Koch will uns allen Ernstes weismachen, die De-Industrialisierung der neuen Bundesländer hänge mit dem Austritt aus dem „Rubelsystem“ zusammen. In Wirklichkeit war diese Zerstörung der ostdeutschen Industrie durchaus von der Treuhand-Anstalt so gewollt. Verwertbare Betriebe wurden an westdeutsche Industriebarone unter Wert verscherbelt, während weniger leicht verkäufliche Fabriken mutwillig plattgemacht wurden und „Insolvenzverwalter“ mit Stundenlöhnen von mehreren hundert D-Mark in die Chefetagen gehievt wurden, um die Werks-Kassen zu leeren. Warum den westdeutschen „Auftraggebern“ noch unnötige Konkurrenz erwachsen lassen?

    Der Tenor des Artikels geht eindeutig in Richtung der Merkel-Doktrin, daß eine Euro-Rettung „alternativlos“ ist, koste es letztlich, was es wolle. Ich bin kein DM-Nostalgiker. Nur muß man sich nach Lektüre des Artikels die Frage stellen, wie unsere Wirtschaft überhaupt vor der Einführung des Euros funktionieren konnte. Offenbar hat Hannes Koch völlig ausgeblendet, daß es uns wirtschaftlich wesentlich besser ging, als wir noch eine leichter zu steuernde Währung besaßen. Wir Bürger erwarten von den angeblich so kompetenten Wirtschaftspolitikern Alternativvorschläge – wenn sie dazu nicht im Stande sind, sollen sie gehen. In Österreich und der Slowakei spricht man bereits von einem „Plan B“ zum Euro und auch Polen will die Gemeinschaftswährung plötzlich gar nicht mehr so schnell haben und erst einmal abwarten, was passiert. Das Projekt „Euro“ ist tot!

  • E
    EuroTanic

    etwas schleches zu beenden ist alternativlos.

  • W
    Wutbürger

    Hat schon mal jemand ausgerechnet, wie teuer uns das Festhalten an dieser Kunstwährung kommt??????

    Der Euro war für die Normalbevölkerung der Geberländer kontraproduktiv. Wir wollten ihn nicht und wollen ihn auch heute nicht!!!

    Griechenland wird seine Schulden nicht zurückzahlen können, Irland auch nicht!!!

    Deutschland hat unter dem Euro gelitten und leidet auch heute noch darunter. Wie lange soll das so weitergehen? Bis auch wir vollständig pleite sind?

    Die EU ist antidemokratisch. Sie gehört ersatzlos gestrichen. Wieviel Geld sollen deutsche Bürger noch verlieren? 2008 hat die Regierung Garantien für Sparer gegeben(obwohl das nicht mal legitimiert war). 2009 garantierte unsere tolle Regierung für Banken, 2010 für verschiedene Länder und nun soll entgegen aller Verträge von Maastricht und Lissabon eine Garantie für die EU aus dem Hut gezaubert werden.

    Wie schreiben Sie hier? Der Staat hat kein Geld, er muss es sich von seinen Bürgern leihen. Wieso werden dann diese Bürger nicht gefragt, ob sie das wollen????

    Die Vereinigten Pleitestaaten Europas lassen grüßen.

    Der Euro ist bereits tot, wer noch drin bleibt, ist selber Schuld. Wenn Merkel schon das Vertrauen in diese Kunstwährung bemühen muss, weiss man, dass das alles am Ende ist. Der Euro ist der Feind eines vereinten Europas. Für Geber- wie Nehmerländer ist er untragbar, vor allem für die "Normalbevölkerung".

     

    Wir müssen weg von diesem unerträglichen System, weg von der Transfergesellschaft und weg von staatlicher Planwirtschaft. Das hat auch die UdSSR zu Fall gebracht. Wird hier auch nicht anders laufen!!!!

  • P
    peterbw

    Alles bleibt wie es ist, es müssen nur die Schulden getilgt werden:-))

     

    Die BRD als Exportweltmeister hat NIE eine DM oder einen € in die Schuldentilgung gesteckt.

     

    Wie sollen dann die hochverschuldeten Wirtschaftsriesen der PIIGS Staaten inkl. USA je etwas ihrer Schulden abbauen können.

     

    Bis zum Crash, so in 3-5 Jahren, darf weiter geträumt werden.

  • V
    Verdun1916

    "Die Eurokrise könnte als Katalysator dafür wirken, dass aus der Europäischen Union die Vereinigten Staaten von Europa werden."

     

    Hoffentlich.

     

    Europa ist zu wertvoll, als dass wir es den ewigen Schwarzsehern und Nörglern auf der einen Seite und den zynisch-gewissenlosen Finanzheinis auf der anderen Seite zum Frass vorwerfen dürfen.

  • B
    bauagent

    DER ARTIKEL STELLT DIE SITUATION GENAUSO EINDIMENSIONAL DAR, WIE DIE MEISTEN ANDEREN MEDIEN AUCH.

     

    Nur 2 Hinweise:

     

    1) Die Rückkehr zu floatenden Wechselkursen würde selbstverständlich nicht zu einem Chaos, sondern zur Chance führen, dass abwertende Länder wie Griechenland oder Spanien wieder wettbewerbsfähig würden. Deutschland als exportlastiges Land müsste dabei die Bereitschaft haben eine etwa 20 %ige Aufwertung hinzunehmen, was den Export um ca. 10 % reduziert. Dies ist ohnehin überfällig.

     

    2) Würde die Umverteilung mit Bonds ohne Ausgleich eingeführt besteht die Gefahr, dass das Geldsystem vollends der Politik untergeordnet wird. Bedeutet dass die starken Länder wir FR u. D mit Hilfe der ECB und IWF die anderen Länder knechten und diese nie mehr aus ihrer Schuldenkrise herauskommen.

     

    Am Ende steht der Sieg der Industrieoligarchie über die Politik mit der Situation, dass auch Deutschland pleite ist.

  • S
    Sontag

    Wie wäre es denn damit, die Nutznießer der Krise entsprechend zur Kasse zu bitten und die Spitzensteuersätze in Europa deutlich zu erhöhen? Und können wir uns das überhaupt noch leisten, auf die Transaktionssteuer zu verzichten?

     

    Auf Dauer kann doch schließlich nicht nur dort gespart werden, wo ohnehin nichts mehr zu holen ist.

  • H
    HomerSimpson

    "Der Tod des Euro ist zu teuer

     

    Trotz der Krise wird uns die Gemeinschaftswährung erhalten bleiben. Ein Ausstieg aus dem Euro würde zum ökonomischen Kollaps vieler Länder führen. "

     

    Der Kollaps kommt so oder so. 2011 wird ein Spektakel.

     

    2 days to go! Guten Rutsch.

  • VP
    Vlado Plaga

    Lieber Herr Koch,

     

    in einigen Punkten stimme ich Ihrer Analyse völlig zu:

     

    "Höhere Zinsen für Staatsanleihen spülen Milliarden Euro auf die Konten der Gläubiger - eine gigantische Umverteilung zugunsten derjenigen, die genügend Kapital besitzen, um es zu verleihen."

     

    Diese Menschen mit dem vielen Kapital sind allerdings nicht in einem bestimmten Land beheimatet - es gibt sie fast überall (wenn auch überwiegend in der Schweiz) und ihnen stehen fast alle Grenzen offen (genauso wie ihrem Geld).

     

    Wie diese gigantische Umverteilung zugunsten der Reichen in Deutschland aussieht habe ich hier visualisiert:

    http://www.vlado-do.de/redistribution/

     

    Wo diese fortlaufende Umverteilung auch in Europa letztlich hinführen dürfte, habe ich vor zwei Jahren bei einer Reise durch Indien erlebt: Menschen mit nichts als ihrer zerfetzten Kleidung liegen neben den Palästen und deutschen Luxus-Autos auf dem nackten Asphalt. Also einfach weiter so?

     

    Nur teilweise zustimmungsfähig sind für mich entsprechend Ihre Schlussfolgerungen:

     

    "Würde ein Staat wie Griechenland oder Irland seine alte Währung wieder einführen, ..."

     

    "Und wie stünde Deutschland da, entschlösse sich die Bundesregierung, die D-Mark wiedereinzuführen, [...] ?"

     

    Ihre Schlussfolgerungen sind sicher zumindest zum Großteil richtig, wenn man annimmt, dass die betreffenden Länder Währungen einführten, wie wir sie bisher hauptsächlich kennen - und die immer wieder zu den gleichen Ergebnissen, nämlich der Umverteilung zugunsten der Reichsten und dem Fehlen vor Geld für die Allgemeinheit führen. Es gibt aber (mindestens) eine Alternative dazu! - nämlich "umlaufgesichertes" oder "neutrales" Geld, wie Silvio Gesell es Anfang des 20. Jahrhunderts vorgestellt hat.

     

    Dieses Geld würde den "armen" Euroländern nutzen, denn es stünde in ausreichender Menge und zinslos zur Verfügung, um ihren Binnenmarkt am Laufen zu halten - 20% Erwerbsarbeitslosigkeit würde es nicht mehr geben.

     

    Dieses Geld würde auch "Deutschland" nutzen bzw. der deutschen Wirtschaft, denn da umlaufgesichertes Geld nicht attraktiv zur Hortung ist, würde der Umtauschkurs der neuen D-Mark nicht so sehr "nach oben schießen", dass es der Tod der Autobauer wäre.

     

    Man könnte natürlich auch den gesamten Euro mit einer Umlaufsicherung versehen, so dass alle Länder von den Vorteilen profitierten und alle Vorteile des einheitlichen Währungsraumes erhalten blieben.

     

    Mehr zur Geldreform nach Gesells Gedanken:

    http://inwo.de/

  • DS
    Désiree Südschnee

    "Aber Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble lehnen den Plan mehr oder weniger ab. Ihr Argument: Deutschland müsste im Vergleich zu heute höhere Zinsen zahlen, was den Bundesbürgern nicht zuzumuten sei."

    Die nur marginal höheren Schuldzinsen bei den Europonds sind verkraftbar. Die Zumutung und das höhere wirtschaftliche Risiko für die Bundesbürger liegen eher darin, dass es noch immer keine Einigung auf eine einheitliche europäische Wirtschaftspolitik gibt. Warum ? Weil die Regierungen immer noch nationale Interessen verfolgen, anstatt für das gemeinsame Ganze zu arbeiten. Nur wenn es zu einer raschen und durchgreifenden Harmonisierung in der Fiskal- und Wirtschaftspolitik aller europäischen Länder kommt,

    kann die europäische Bonität auch bei einem verdoppelten Volumen des "Rettungsschirms" erhalten bleiben. Dazu allerdings fehlt es den Finanzministern an Weitsicht.

    Die vereinigten Staaten von Europa nach Gutsfrauen- art haben auf dem Finanzmarkt keine Chance.

  • A
    Alice

    Der Euro ist Geschichte. Wer anderes behauptet , betreibt Desinformation.

  • P
    Philipp

    Interessanter Artikel. Aber wie kommt man von der Pleite einzelner Staaten zur Abschaffung der Gemeinschaftswährung? Ist es nicht eher so, dass Länder im Euro-Raum gerettet werden, weil die Verflechtungen der deutschen/französischen/europäischen Bankwirtschaft in die jeweiligen Länder zu stark sind? Das hat doch nur sekundär etwas mit dem Euro zu tun. Welchen Schaden nimmt der Euro, wenn Staaten zahlungsunfähig werden?

  • N
    normen

    Um nicht zu ertrinken, habe ich den Teich leergesoffen.

    Irgendwo gibt es einen Punkt wo die Rettung des Euro teurer wird als die Wiedereinführung der DM.Ich denke es ist nur eine frage der Zeit bis wir diesen Punkt erreichen werden.

  • A
    Alternativlos

    Das Fazit: Alles ist alternativlos!

  • K
    KFR

    In der Tat wäre das eine Total -Konkurs -Erklärung des kapitalistischen Systems, der herrschenden Oligarchien; da diese das ( Selbstmord ) zum Verrecken nicht eingestehen werden, bin ich mal auf die Lösungsversuche gespannt.

  • I
    imation

    Jaja, wir müssen den (T)€uro retten. Koste es was es wolle. Der Bürger wird/muss es ja bezahlen.

     

    PS: Meine Oma sagte immer: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

     

    PPS: Die kaputte/bankrotte DDR mit der BRD von heute zu vergleichen ist nur albern.

  • C
    Cupcoffee

    Ein bisschen Schwanger geht halt einfach nicht!

     

    Wenn wir eine gemeinsame Währung haben, dann sollten wir auch gemeinsame Politik auf allen Feldern betreiben.

     

    Nur eine einheitliche Währung zuhaben, dann unterschiedlich zu Wirtschaften und Politik zu betreiben ist widersprüchlich.

     

    Die Eitelkeit des einzelnen Staates in Europa muss abgelegt werden, sonst wird der Euro noch teuer.

     

    Leider wirkt hier nicht alleine die europäische Politik, sondern wie bereits im Bericht erwähnt wird sind es wieder die Banken und Investoren die Geld verdienen und der Politik Druck ausüben um aus der schwäche der Staaten zu profitieren.