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Archiv-Artikel

Krise? Wo denn?

Gesunder Verlag Gruner + Jahr investiert über 50 Millionen Euro in neue Zeitschriften

Von AHA

Hamburg taz ■ Für den Boss von Gruner + Jahr, Bernd Kundrun, ist das Rezept für eine erfolgreiche Verlagspolitik ganz einfach: „Wer innovativ sein will, muss auch etwas investieren.“ Insofern sei der mit mehr als 11.000 Beschäftigten größte europäische Zeitschriften-Verlag auch „wieder bereit, etwas zu riskieren“ – Medienkrise hin oder her. Mit Sparen allein komme man als ein guter Verlag nicht voran, wenn man Qualitätsjournalismus machen will, war sich der Vorstandschef sicher. Bei der gestrigen Bilanz-Pressekonferenz in Hamburg kündigte Kundrun denn auch an, 2004 mehr als 50 Millionen Euro in die weltweite Entwicklung neuer Zeitschriftentitel zu stecken.

Die Aushängeschilder wie Stern, Brigitte, GEO oder das französische Femme actuelle haben mit ihren Auflagenentwicklungen dafür gesorgt, dass „wir jetzt wieder Kraft und Geld haben“, wie Kundrun sagt – was sich in einem operativen Ergebnis von 238 Millionen Euro im Plus niederschlägt. Eine Bilanz, mit der es sich der Verlag auch leisten kann, Fehlschläge wie die gestoppte Entwicklung der Frauenzeitschrift Flash wegzustecken.

Selbst ein Produkt wie die Financial Times Deutschland, das lange Zeit als Millionengrab galt, hat sich mit 20-prozentigen Anzeigenzuwächsen gemausert. Und das Experiment mit dem Post-Pubertätsblatt Neon werde man in jedem Fall zunächst weiterführen: „Das kostet uns nicht viel“, so Kundrun zur relativ geringen Auflage von 80.000 Exemplaren. AHA