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Kriminelle Gangs

■ 29 Millionen Mark Sachschaden durch organisierte Kriminalität

Berlin wird zu einem Stützpunkt für organisierte Verbrecher. Vor allem Gangs aus Osteuropa nutzten die Hauptstadt zunehmend als einen Brückenkopf für ihre Aktivitäten in Westeuropa, sagte der Chef der Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP), Burkhard von Walsleben, gestern.

Entsprechend der Definition des Bundeskriminalamtes sind in Berlin im vergangenen Jahr etwa 7.000 Einzeldelikte aus 83 Verfahren dem Bereich organisierte Kriminalität zuzurechnen. 1.500 Tatverdächtige – darunter etwa ein Drittel Ausländer – wurden ermittelt, so die Statistik der GdP.

Die „Tätigkeitsfelder“ der Banden erstrecken sich von Rauschgiftkriminalität, Menschenhandel, Epressung bis hin zu Konkursbetrug und illegalem Müllexport. Der Sachschaden allein bei den registrierten Fällen liege bei 29 Millionen Mark, die Gewinne der Banden etwa doppelt so hoch – die Tendenz sei stetig steigend.

Am brutalsten gehen nach Einschätzung der GdP in Berlin vietnamesische Zigarettenhändler vor: Allein im letzten Jahr seien zehn Tötungsdelikte registriert worden. Die Hemmschwelle zum Töten sei häufig sehr gering. Es bestehe die Gefahr, daß die Banden sich in Kürze auch dem Drogenhandel widmen.

Immense Schäden werden auch bei der Schwarzarbeit angerichtet. Etwa 1.350 Fälle von organisierter Arbeitsvermittlung wurden im vergangenen Jahr aufgedeckt. Auch Bestechung von Beamten und die illegale Einschleusung von ausländischen Arbeitnehmern gehört zum kriminellen Geschäft. Hohe Gewinne verbuchen skrupellose Verbrecher auch bei der illegalen Entsorgung von Sondermüll. Die Gewerkschaft forderte die Justiz auf, den Strafrahmen gerade bei organisierten Banden voll auszuschöpfen und Höchststrafen zu verhängen. Auch dürfe der Datenschutz nicht zur „Vermummung für Kriminelle“ werden. dpa

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