piwik no script img

Kriminalstatistik

betr.: „Werthebachs verdorbener Sonntag“, taz vom 3. 4. 01

Frau Plarre schreibt in ihrem Artikel: „Die Gewerkschaft der Polizei glaubt zu wissen, dass die tatsächliche Kriminalität in Berlin ‚zehnmal höher‘ ist als die Statistik widerspiegelt. Das ‚riesige Dunkelfeld‘ werde von der Politik aber ausgeblendet.“

Ich gehe davon aus, dass Frau Plarre mich nicht absichtlich falsch zitiert. Zu einer korrekten Berichterstattung gehört es aber, den Leserinnen und Lesern mitzuteilen, dass nicht die GdP, sondern Prof. Dr. Helmut Kury von der Forschungsgruppe Kriminologie beim Max-Planck-Institut in Freiburg in einer wissenschaftlichen Untersuchung festgestellt hat, dass in Deutschland nur rund ein Zehntel aller Straftaten gemeldet werden. Sein Untersuchungsergebnis hat er in einem Elf-Seiten-Artikel veröffentlicht, der Frau Plarre vorliegt.

Im Übrigen hat Frau Plarre auch versäumt zu erwähnen, dass ich gefordert habe, die Kriminalstatistik durch einen jährlichen Forschungsbericht über die Dunkelziffer zu ergänzen. Das kann man durch repräsentative Umfragen bei Bürgern und Opfern ermitteln. EBERHARD SCHÖNBERG, Landesbezirksvorsitzender

der Gewerkschaft der Polizei, Landesbezirk Berlin

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen