piwik no script img

Kriminalität im RockermilieuGroßrazzia bei den Hells Angels

Rund 1.000 Polizisten durchsuchen Bordelle, Gaststätten und Wohnungen. Gegen die Rocker wird unter anderem wegen Menschen- und Waffenhandel ermittelt.

Da ist die Polizei den Rockern mächtig in den Rücken gefallen: Mitglied der Motoradgang „Hells Angels“. Bild: dpa

KIEL dpa | Rund 1000 Polizisten sind seit dem frühen Morgen bei einer Groß-Razzia gegen Rockerkriminalität in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen im Einsatz. Den Schwerpunkt bilde dabei der Großraum Kiel, hieß es aus Ermittlerkreisen. Rund 80 Objekte - insbesondere Bordelle, Gaststätten und Wohnungen - seien betroffen, hieß es.

Bis zum frühen Vormittag habe es einige Festnahmen gegeben. In Niedersachsen wurde das Haus eines führendes Mitglieds der Hells Angels in Hannover durchsucht. Die Großrazzia werde voraussichtlich den Tag über noch andauern.

Die Aktion richtet sich besonders gegen Mitglieder des seit Januar verbotenen Kieler Chapters der Hells Angels, wie die Kieler Polizei mitteilte. „Wir ermitteln unter anderem wegen Körperverletzung, Menschenhandel, Waffenhandel und Korruption“, sagte eine Polizeisprecherin. Im Rahmen der Null-Toleranz-Strategie gegen Rocker-Kriminalität trete die Polizei so stark auf, ergänzte ein Polizeisprecher. In Schleswig-Holstein unterstützen auch Spezialkräfte aus Hamburg den Einsatz.

Im April 2010 war bereits ein Verein der Hells Angels in Flensburg und ein weiterer der konkurrierenden Gruppierung „Bandidos“ in Neumünster aufgelöst worden.

Gelungener Überraschungsmoment

Im Kieler Rotlichtmilieu sperrte die Polizei eine Straße mit Bordellen, Spielhallen und Kneipen komplett ab. Morgens um 5.00 Uhr begannen dort Spezialkräfte - sie trugen Sturmmasken - mit Durchsuchungen. „Wir mussten einige Türen aufbrechen und eine Scheibe zerschlagen, sind aber auf keinen Widerstand gestoßen und es hat auch keine Verletzten gegeben“, sagte ein Polizeisprecher am Einsatzort.

Spezialkräfte zersplitterten die Eingangsglastür zum Eros-Center mit einem Rammbock. „Das Überraschungsmoment ist voll gelungen“, sagte der Polizeisprecher. Gegen 9.00 Uhr trugen Sicherheitskräfte Pappkartons mit beschlagnahmten Unterlagen davon. Festnahmen habe es im Kieler Rotlichtbezirk nicht gegeben.

Am vergangenen Freitag hatte die Kieler Polizei die 120 Teilnehmer einer Rockerfeier kontrolliert. Gegen zwei Personen lagen Vollstreckungshaftbefehle vor. Zwei weitere Teilnehmer wurden wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz angezeigt. Bei ihnen hatten die Beamten verbotene Stichwaffen gefunden. Die Rockergruppe der „Mongols“ hatte ihr einjähriges Bestehen in Kiel gefeiert.

Am Nachmittag werden die Kieler Polizei und Staatsanwaltschaft über den Großeinsatz informieren.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • G
    Gunter

    Es ist höchste Zeit diesen sogenannten "Hells Angels" mit aller Härte des Gesetzes zu begegnen, da es keine harmlosen Motoradfahrervereine sondern schlicht kriminelle Mafiaorganisationen sind. Es gibt noch ein gutes Mittel gegen solche Kriminellen, jedem den Führerschein abnehmen der in so einer Gang des organisierten Verbrechens Mitglied ist. Dann sehen sie zu Fuß ganz schön albern aus diese schweren Jungs.

  • OP
    Otto Pardey

    Aufgrund jahrelanger Recherchen steht eindeutig fest,

    die Ausbreitung der org.Kriminalitaet u.a.hier in Hannovers

    Rotlicht-Milieu ist der verbreiteten Korruption durch Bamte der Polizei-und

    Justiz geschuldet.

    Dafuer ist u.a.der gegenwaertige Noch-Innenminister von

    Niedersachsen Uwe Schuenemann verantwortlich.

    Auch sollte nicht unerwaehnt bleiben,

    das Goetz von Frommberg als Verteidiger der Hells Angels und

    Busenfreund der Gerhard Schroeder (Altbundeskanzler) daher geht,

    und Journalisten des Weser Kurier bedroht.

    Hintergrund sind investigative Berichtertattungen welche u.a.

    das ganze Aussmass der unhaltbaren Zustaende hier in

    Hannover in der org.Kriminalitaet und geschmierten Angestellten bzw.

    Beamten im oeffentlichen Dienst darstellen.

    Nur deshalb konnte sich die org.Kriminalitaet u.a. hier in

    Hannover ueber viele Jahre entfalten.

  • OP
    Otto Pardey

    Aufgrund jahrelanger Recherchen steht eindeutig fest,

    die Ausbreitung der org.Kriminalitaet u.a.hier in Hannovers

    Rotlicht-Milieu ist der verbreiteten Korruption durch Bamte der Polizei-und

    Justiz geschuldet.

    Dafuer ist u.a.der gegenwaertige Noch-Innenminister von

    Niedersachsen Uwe Schuenemann verantwortlich.

    Auch sollte nicht unerwaehnt bleiben,

    das Goetz von Frommberg als Verteidiger der Hells Angels und

    Busenfreund der Gerhard Schroeder (Altbundeskanzler) daher geht,

    und Journalisten des Weser Kurier bedroht.

    Hintergrund sind investigative Berichtertattungen welche u.a.

    das ganze Aussmass der unhaltbaren Zustaende hier in

    Hannover in der org.Kriminalitaet und geschmierten Angestellten bzw.

    Beamten im oeffentlichen Dienst darstellen.

    Nur deshalb konnte sich die org.Kriminalitaet u.a. hier in

    Hannover ueber viele Jahre entfalten.