Krieg in Syrien: Schwere Kämpfe um Aleppo
Assad-Truppen hatten zuletzt die Nachschublinien der Rebellenhochburg unterbrochen. Am Montagmorgen starteten die Rebellen eine neue Offensive.
Aleppo afp | Syrische Rebellen haben am Montag eine groß angelegte Offensive auf die von der Regierung gehaltenen Viertel der Stadt Aleppo gestartet. Wie ein afp-Reporter berichtete, starteten die Rebellen ihren Angriff am frühen Morgen an mehreren Fronten. An der Trennlinie zwischen dem von der Regierung kontrollierten Westen und dem von Rebellen gehaltenen Osten der Stadt wurde heftig gekämpft.
Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete den Angriff. „Oppositionsgruppen haben eine groß angelegte Offensive an vier Fronten gegen die Regierung in der Stadt Aleppo gestartet, darunter die Altstadt“, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Es gebe schwere Kämpfe. Allerdings seien die Rebellen noch nicht vorwärts gekommen, weil das syrische Militär die umkämpften Viertel aus der Luft angreife.
Angaben über Todesopfer bei den Kämpfen lagen zunächst nicht vor. Jedoch gab es erneut Berichte über getötete Zivilisten durch Raketenangriffe der Rebellen. Staatliche Medien berichteten, die Rebellen hätten Raketen auf Wohngebiete im Westteil von Aleppo gefeuert.
Dabei seien acht Zivilisten getötet und 80 verletzt worden. Laut der Beobachtungsstelle schlugen im Westteil der Stadt 300 Geschosse ein, dabei seien mindestens fünf Menschen getötet worden. In den Trümmern der betroffenen Viertel sammelten Bewohner ihr Hab und Gut zusammen, um woanders einen Unterschlupf zu suchen.
Die Rebellenoffensive erfolgte, nachdem die syrische Armee die einzige noch verbliebene Zufahrtstraße in die Rebellengebiete im Osten Aleppos gekappt hatte. Kämpfer der Islamistengruppe Failak al-Scham und des mit ihr verbündeten syrischen Al-Kaida-Ablegers Al-Nusra-Front scheiterten am Wochenende mit dem Versuch, die Straße wieder unter ihre Kontrolle zu bringen.
Laut Beobachtungsstelle wurden bei den Kämpfen 29 Rebellen getötet. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle erhält ihre Informationen von einem Netzwerk aus Aktivisten und Ärzten in Syrien. Ihre Angaben sind für Medien meist nur schwer zu überprüfen.
Leser*innenkommentare
Albrecht Pohlmann
So ist das mit AFP-Meldungen: sie sprechen von "Rebellen". Berichte auf besserer Quellenbasis sprechen von "dschihadistisch-salafistischen Milizen". Auch der Rest des verlinkten Textes enthält wesentlich mehr Information, als diese Meldung:http://www.heise.de/tp/artikel/48/48806/1.html
warum_denkt_keiner_nach?
Gut. Da die Islamisten nicht kapitulieren wollen, sollen sie möglichst schnell ihre Munition verballern. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, das die Kämpfe endgültig enden.
Besser wäre natürlich eine Kapitulation...
Alerta!
Das Wort "Rebellen" ist nicht eindeutig. Seit die Türken angefangen haben unter dem Wort Rebellen die Kurden, statt die Glaubensbrüder vom Daesch, zu bombardieren, finde ich in den Medien viel zu oft das Wort Rebellen. Es ist dabei schon zu unterscheiden, ab es sich um Kurden (im Norden der Stadt), um Islamisten von Al-Nusra oder sich um die anderen oppositionellen Truppen (also jeder der was gegen Assad hat) handelt. Wenn wir das alles Vereinheitlichen hilft das nur Assad jegliche Opposition zu bekämpfen und Erdogan die Kurden zu bombardieren. Gleich 2 Dinge die man Bekämpfen sollte.
Stefan mit f
Es ist schon wichtig zwischen "Rebellen" und "Rebellen" zu unterscheiden. Kurden werden ja üblicherweise auch Kurden genannt.
Beim Rest wird man sich schwer tun, welche zu finden die nicht zu Al-Nusra gehören.