: Krebsregister gefordert
■ Reaktion auf BIPS-Studie zu Münchehagen
Die Ärztekammer Niedersachsen hält zusätzliche Untersuchungen von Krebserkrankungen in der Umgebung der stillgelegten Dioxinkippe Münchehagen (Landkreis Nienburg) für notwendig. Die bekannten Krankheitsfälle müßten einzeln überprüft werden, sagte der Präsident der Ärztekammer, Heyo Eckel, gestern. Gleichzeitig kritisierte er die am Donnerstag veröffentlichte Studie des Bremer „BIPS“ zu erhöhten Krebsraten im Deponieumkreis (vgl. taz vom 11.6.).
Sie sei von geringerer Bedeutung als die Untersuchung der Ärztekammer von Anfang 1989,
da nur das nordrhein-westfälische Gebiet um die Deponie herum berücksichtigt werden konnte. Die Ärztekammer war im vorigen Jahr bei Erhebungen im gesamten Umkreis für die Altersgruppe bis zu 15 Jahren zu keinen auffälligen Ergebnissen gekommen, hatte allerdigs nur Daten der niedergelassenen Ärzte, nicht aber der Krankenhäuser erhoben.
Eckel sprach sich jetzt dafür aus, landesweit eine krankheitsfallbezogene Studie in der Art eines Krebsregister für alle Altersgruppen zu erstellen. Bisher gibt es nur im Saarland ein Krebsregister.
dpa
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