: Krebskrank in Bremen
■ Neue Broschüre listet Hilfen für Kranke auf
Daß nach einer Chemotherapie vorübergehend die Haare ausfallen und daß sie nach einer sehr hohen Bestrahlungsdosis möglicherweise nicht wieder nachwachsen, das weiß man. Aber daß eine Strahlentherapie auch zu Unfruchtbarkeit führen kann und Männer sich deshalb überlegen sollten, ob sie nicht Sperma einfrieren lassen, ist weniger bekannt. Solche Tips stehen in einer Broschüre des Bremer Landesverbandes der Deutschen Krebsgesellschaft: „Nebenwirkungen der Krebstherapie – so kann man sie lindern“. Diese Broschüre liegt im Gesundheitsamt aus.
Vor zehn Jahren noch mußten sich krebskranke BremerInnen selbst auf die mühsame Suche nach Selbsthilfegruppen oder spezieller Krebsnachsorgegymnastik machen, sie mußten alleine den Kampf mit den Krankenkassen ausfechten um häusliche Pflege oder Kuren. Seit einigen Jahren allerdings bemüht sich das Gesundheitsamt um Zusammenarbeit mit den verschiedenen Gruppen und Institutionen. Sämtliche Bremer Angebote sind nun zusammengefaßt in der Broschüre „Psychosoziale Krebsnachsorge und Selbsthilfe“. Darin stellen sich zum Beispiel der Elternverein leukämie- und tumorkranker Kinder vor, Sportgruppen für brustkrebsoperierte Frauen oder das Frauengesundheitszentrum. In den Selbsthilfegruppen des Frauengesundheitszentrum sucht man zum Beispiel nach den „Giftsprüchen“, mit denen eine Frau aufgewachsen ist und die ihr Selbstbild geprägt haben.
Die Angebote für Krebskranke in Bremen sind nicht schlecht, aber doch verbesserungsfähig, findet das Gesundheitsamt. Viel getan werden müßte noch in Sachen Schmerztherapie, bei Unterstützung der pflegenden Angehörigen und der Hilfe für Sterbende.
Diese Broschüre gibt es für eine Mark bei der Krebsberatungsstelle im Hauptgesundheitsamt, Horner Straße 60/70, und bei der Deutschen Krebsgesellschaft in Bremen, Rembertistraße 99. cis
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