piwik no script img

■ O-TonKrawatten im Schnee

Dank der Deutschen Presseagentur (dpa) blieben die Versuche, rheinische Fröhlichkeit in der Hauptstadt zu etablieren, nicht verborgen: „Auch in der Preußen-Hochburg Berlin feierten hartgesottene Exil-Jecken ihren ,Wieverfastelovend‘... Selbst der grippekranke Bundespräsident Roman Herzog“ (seine bayerische Herkunft verschweigt der dpa-Kollege höflich) „zeigte sich gutgelaunt auf dem fröhlichen Fest in der Kantine und büßte prompt einen Teil seiner Krawatte ein. ,Wir wollen wenigstens einige Bonner Traditionen in Berlin aufrechterhalten‘, sagte Staatssekretär Wilhelm Staudacher.“ So heftig wie im Rheinland ging es laut dpa in Berlin freilich nicht zu: „Tausende Frauen stürmten die Rathäuser. Wer sich ihnen in den Weg stellte, dem ging es an den Kragen – zahlreiche Krawatten endeten abgeschnitten im Schneematsch.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen