: Krause will seinen Staatssekretär feuern
Hamburg (dpa) — Bundesverkehrsminister Günther Krause (CDU) will seinen Parlamentarischen Staatssekretär Dieter Schulte (CDU) noch vor Weihnachten entlassen. Dies kündigte der Minister im Gespräch mit der Berliner Zeitung 'Super‘ an. Der angebliche Grund sind Vorwürfe wegen eines angeblichen „Gelages“ am Tag vor seinem Aufritt im Bonner Schalck- Untersuchungsausschuß. Krause hatte sein Erscheinen wegen Krankheit abgesagt. Gegenüber 'Bild am Sonntag‘ hatte er unterstrichen, „wer hinter dieser Aktion steckt, muß gehen“. An dem gemeinsamen Abendessen in einem Godesberger Weinlokal am 26. November nahmen laut Krause seine drei Staatssekretäre und Sicherheitsbeamte teil.
„Seit Monaten wird mit Stasi- Methoden gegen mich geschossen. Angefangen von der sogenannten Raststätten-Affäre bis hin zu dieser angeblichen Sauferei versuchen gewisse Kreise, mich zu erledigen. Eine Meldung in den 'Stuttgarter Nachrichten‘ über Ministerium-Internas weist auf meinen Staatssekretär Schulte als Mitbeteiligten in dieser üblen Kampagne gegen mich hin“, klagte der ehemalige DDR- Staatssekretär. Er werde deshalb die Konsequenzen ziehen und Schulte entlassen. Die „Schmutzgeschichten“ hätten ihn erschüttert. „Ich klebe nicht an meinem Stuhl, aber der Kanzler hat mir den Rücken gestärkt“, sagte der 37jährige.
Unterdessen wies Schulte Anwürfe, er wolle Krause stürzen, in der Tageszeitung 'Welt‘ (Montagausgabe) zurück. „Null und nichts“ derartiges sei ihm vorzuwerfen, versicherte der Staatssekretär. Er halte es für richtig, im Ministerium nach „Löchern“ zu suchen. „Aber ich bin die falsche Adresse“, beteuerte er.
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