: Krankschrumpfen und Totsparen
■ betr.: Einsparungen im Gesund heitswesen
Mit Bestürzung habe ich festgestellt, daß die Station 17 der Beringklinik in Zehlendorf geschlossen werden soll. Ich leide unter den Folgen eines Kleinhirninfarktes, einer sehr seltenen, schweren und langwierigen Erkrankung, die vergleichbar dem Schlaganfall praktisch alle Lebensbereiche, außer der Intelligenz, in Mitleidenschaft zieht. Ich bin Locked-in-Patient im Durchgangsstadium gewesen (als Locked-in-Patient ist man bei vollem Verstand, hat aber keine Möglichkeit, durch Sprache oder Gestik mit der Umwelt in Kontakt zu treten. Man ist praktisch in sich selbst gefangen.)
Am Anfang meiner Erkrankung bin ich bei vollem Bewußtsein von den Sanitätern für tot erklärt worden. Nach dem Aufenthalt in einem Akutkrankenhaus und dessen Intensivstation bin ich 1995 für ein halbes Jahr auf die Station 17 der Behringklinik gekommen. Die Betreuung dort hat mir wahrscheinlich das Leben gerettet. Ich habe auf der Station 17 der Behringklinik das Waschen, Anziehen und Essen wiedererlernt und bin auf die eigentliche Rehabilitation vorbereitet worden. Soweit ich weiß, gibt es für die Station 17 keinerlei Ersatz in Berlin und Umgebung, während die eigentliche Rehabilitation in verschiedenen Kliniken durchgeführt werden kann. Auch mir ist die Notwendigkeit von Einsparungen in unserem Gesundheitswesen bewußt. Aber müssen diese Einsparungen gerade an den Stellen erfolgen, an denen schmerzhafte Lücken gerissen werden? Dr. K.-H. Pantke
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