: Krankenkassen erhöhen Beiträge
Augsburg (ap) — Trotz der geplanten Gesundheitsreform werden die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung erhöht. Das bestätigte gestern der Geschäftsführer des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen, Eckart Fiedler. Danach soll der durchschnittliche Beitragssatz von derzeit 12,5 Prozent auf „12,9 Prozent, höchstens 13 Prozent“ angehoben werden. Das wäre das gleiche Niveau wie vor der Gesundheitsreform von 1989. Die Erhöhung sei „notwendig“, weil die Krankenkassen am Jahresende ein Defizit von mehr als zehn Milliarden Mark zu verkraften hätten. Die Ausgaben für ambulante Arztbehandlungen seien im ersten Quartal 1992 um etwa 15 Prozent in die Höhe geschnellt. Die Ärzte machten laut Fiedler eine „Schnupfenwelle“ für den Kostenschub verantwortlich. Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer hatte seine Kostendämpfungspläne mit dem Defizit bei den Krankenkassen begründet. Fiedler begrüßte das „Paket“ des neuen Ministers. Die SPD dagegen nicht. Sie will das Reformgesetz Seehofers im Bundesrat zu Fall bringen. Das kündigte gestern der niedersächsische Sozialminister Hiller an. Niedersachsen werde einem derart unausgereiften und unausgewogenen Konzept nicht zustimmen und das Gesetz gemeinsam mit den anderen SPD-Ländern verhindern.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen