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Krankenhaus macht krank

Wieviel Krankenhaus braucht der Mensch? Die Frage steht hinter den verschiedenen Meinungen über die Kostendämpfung im Gesundheitswesen. Während die einen die Rechnung „weniger Betten gleich schlechtere Versorgung“ aufmachen, wollen die anderen mehr ambulante Versorgung und kürzere Liegezeiten — und so Geld sparen.

Wer sich auskennt im Krankenhausalltag, der weiß wie oft PatientInnen nur deshalb nicht entlassen wurden, weil sonst das Bett leerstand. Jetzt fürchten viele genau das Gegenteil: Entlassungen, bevor Wunden verheilt sind, sogar die Weigerung, Kranke aufzunehmen, weil sich mit neuen Fällen kein Geld mehr machen läßt.

Die Kosten der modernen Apparatemedizin sind enorm und das Gesundheitswesen hängt selbst am Tropf. Wenn es nicht sterben soll, muß gespart werden. Die Idee, Betten zu reduzieren und mehr Kranke ambulant zu behandeln, ist ein richtiger Weg. Denn wenn der Rotstift mit Augenmaß angesetzt wird, kann es zu einer medizinischen Versorgung kommen, die bezahlbar ist und trotzdem besser als die heutige stationäre Behandlung in den Bettenburgen. Krankenhaus macht krank, heißt es. Warum also nicht zuhause gesund werden? Bernhard Pötter

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