piwik no script img

Krank durch Giftgas?

■ USA läßt Einsatz von Soldaten im Golfkrieg erneut untersuchen

Washington (AP) – Das Verteidigungsministerium der USA hat eine neue Untersuchung darüber angeordnet, ob amerikanische Soldaten im Irak mit Giftstoffen in Berührung gekommen sind. Die Maßnahme wurde getroffen, nachdem die Vereinten Nationen entsprechende Informationen zur Verfügung gestellt hatten.

Kenneth Bacon, der Sprecher des Verteidigungsministeriums, erklärte dazu, es gebe weiter keine konkreten Hinweise dafür, daß Soldaten der US-Streitkräfte chemischen Kampfstoffen ausgesetzt gewesen seien. Informationen, die Inspektoren der Vereinten Nationen im vergangenen Monat im südirakischen Kamisijah gesammelt hätten, machten jedoch eine neue Untersuchung erforderlich.

Im Waffenlager von Kamisijah hatten amerikanische Soldaten nach dem Golfkrieg von 1991 auch den Bunker 73 gesprengt, in dem nach Hinweisen der Vereinten Nationen Chemiewaffen gewesen sein sollen. Im Pentagon hieß es dazu, vor und nach der Sprengung seien damals Ortungsgeräte eingesetzt worden, die in keinem Fall angezeigt hätten, daß sich in dem Bunker Chemiewaffen befunden hätten.

Bislang haben die US-amerikanischen Behörden stets bestritten, daß im Golfkrieg eingesetzte Soldaten Giftstoffen ausgesetzt gewesen sein könnten und etwa das sogenannte Golfkriegssyndrom, unter dem viele leiden, darauf zurückzuführen sein könnte. Die Erkrankung äußert sich unter anderem in Atembeschwerden und Hautschäden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen