■ Kosovo-Berichte: „Serbische Bilder nicht einfach übernehmen“
Göttingen (dpa) – Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat an die TV-Sender appelliert, serbische TV-Berichte über Opfer von Nato-Angriffen im Kosovo „kritisch zu hinterfragen“. Wenn das serbische TV Bilder von toten Kosovo-Albanern und die Einlieferung von Verletzten in Krankenhäuser ausstrahle, „sollten unsere Kommentatoren darauf hinweisen, daß das gesamte medizinische Versorgungssystem der Kosovaren von den serbischen Aggressoren zerschlagen wurde“, forderte GfbV-Chef Tilman Zülch. Es sei „verantwortungslos“, aus Mangel an eigenen Bildern „zugespielte propagandistische Berichte“ über Opfer von Nato-Angriffen zu übernehmen, ohne das Schicksal dieser Menschen überprüfen zu können. Der GfbV lägen Informationen darüber vor, daß Ärzte im Kosovo von den Serben gezielt ermordet würden. Zülch: „Einschränkungen der Informationsbeschaffung müssen offen benannt werden.“
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