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Korruption in China„Der Kampf geht weiter“

In China sind in den letzten fünf Jahren rund 660.000 KP-Kader der Korruption überführt worden. KP-Politiker sehen einen hohen Imageschaden für die Partei.

KP-Funktionär Bo Xilai: Sein Sturz sorgte auch international für Schlagzeilen. Bild: dapd

PEKING afp | Im Kampf gegen die grassierende Korruption sind nach Angaben eines ranghohen Vertreters der Kommunistischen Partei in China in den vergangenen fünf Jahren rund 660.000 Kader abgestraft worden. Der Kampf gehe „unablässig“ weiter, doch brauche es dafür einen langen Atem, sagte der Chef der Disziplinkontrollkommission im Zentralkomitee der regierenden Kommunisten, He Guoqiang, am Dienstag der amtlichen Presse. Niemand sei vor Verfolgung sicher, fuhr er fort.

Ausdrücklich erwähnte He in dem Zusammenhang den Fall des ehemaligen KP-Chefs von Chongqing, Bo Xilai, der im Mittelpunkt eines der schwersten Parteiskandale der vergangenen Jahre steht.

Der einstige Politstar wurde inzwischen aus der Partei ausgeschlossen, zudem muss er sich wegen schwerer Korruption und Machtmissbrauchs strafrechtlich verantworten, weil er die Mordtat seiner Frau an einem britischen Geschäftsmann verschleiert hatte.

Die anhaltende Korruption schadet zunehmend dem Ansehen der KP innerhalb der Bevölkerung. Ihre Anführer weisen zwar stets darauf hin, dass nur ein Ende von Machtmissbrauch und Vetternwirtschaft das Überleben der Einheitspartei sichern könne, jedoch sprechen immer neue Fälle eine andere Sprache.

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2 Kommentare

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  • R
    real

    Aroganten machtgierigen Kp China Regierung, die so stolz sind.

    Ich kann es Herr Wolfgangs Realität Leserkommentar 100 Prozent Unterschreiben.

    Mir tun nur die FLEISIGEN normalen Bürger von China leid.

  • W
    Wolfgang

    Nach Untersuchungen ..., liegt die durchschnittliche jährliche volkswirtschaftliche Schadenssumme, durch Verbrechen, Korruption und Unterschlagung etc., zwischen 13 Prozent und 17 Prozent des chinesischen BIP. Mehr als 500 Milliarden Euro die der Bevölkerung Chinas pro Jahr durch Korruption entzogen bzw. unterschlagen werden!

     

    Die jährlich unterschlagenen Mittel würden es China ermöglichen: Ein flächendeckendes Rentensystem zu finanzieren, mehr als 500 Millionen Menschen aus der Armut zu befreien (weniger als 2 € pro Kopf und Tag), ein kostenloses Bildungssystem für alle Kinder und Jugendlichen Chinas, eine qualifizierte Berufsausbildung für alle Bürger, ein flächendeckendes kostenloses Gesundheitssystem für alle Menschen in China (auch ohne Erbschafts-, Raub- und Privatvermögen) zu finanzieren.

     

    Der Anteil der Parteimitglieder aus den Reihen der Arbeiterklasse liegt derzeit um 9 (neun) Prozent. Dabei sind es unter den Wanderarbeitern weniger als 3 (drei) Prozent. Aus der Verwaltung und Beamtenschaft sind es rund 25 (fünfundzwanzig) Prozent Parteimitglieder.

     

    Unter den 82 Millionen Parteimitglieder, der liberal-sozialdemokratischen und antikommunistischen Konvergenzpartei 'KPCh', befinden sich rund vier Millionen Angehörige der chinesischen Oberschicht und Bourgeoisie. Jeder dritte Angehörige der nationalen Bourgeoisie (von mehr als sieben Millionen)ist Parteimitglied.

     

    Mehr als 80 Prozent am großen nationalen Privateigentum an Produktionsmitteln befindet sich in den Händen von Parteimitgliedern (Männer und Frauen der nationalen Bourgeoisie). Rund 80 Prozent der Jahresproduktion kommt aus Privatunternehmen.

     

    Rund 70 Prozent des China-Exports kommt aus ausländischen Unternehmen (internationalen Großunternehmen, Weltkonzernen und Aktiengesellschaften etc.). Fast alle der 500 weltgrößten "Multinationale Konzerne" lassen heute in China produzieren.

     

    Das System des Bourgeoissozialismus chinesischer Prägung hat keine Zukunft bei der werktätigen Bevölkerung Chinas. Bereits die aktuellen Folgekosten der Vernichtung der Umwelt liegen bei etwa 13 Prozent des jährlichen BIP. Damit deutlich über den offiziellen wirtschaftlichen Wachstumszahlen.

     

    Ein kommender Zusammenbruch der Gesellschaftsformation Chinas ist kein 'antikommunistisches Wunschdenken', sondern unausweichliche Folge der bevölkerungsfeindlichen und bourgeoissozialistischen Realität in China!

     

    Trotz alledem!