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Koppheister to'n Sluss

■ „Dat Geld liggt op de Bank“ heet de neeste Krimi-Komedie in't Waldau-Theoter, de Freedag 'n gelungene Premiere harr

De Titel seggt all wat över der Lösung: „Dat Geld liggt op de Bank.“ Man woso un woans dat so is, köönt wi – klor doch! – nich verroden, bi'n echten Krimi. Dat kümmt eerst to'n Sluss rut.

Dat Stück vun Curth Flatow, platt vun Fritz Wempner, vör tein Johren allmol speelt, treckt 'n wieden Bagen över veertig Johren hen. Regisseur Bernd Poppe hett dat oorntlich wat strafft un'n kortwielige un spannende Opföhrung dorvun makt, mit dat Bühnenbild vum Roland Wehner un de Maskenbildnersche Anja Gießmann, de dat wohrrachtig schafft hett, Wieland Haar soveel Hoor to verpassen, datt du em nich wedderkennen deist. Scheun ok de Idee, de beiden Johren, in de dat speelt – 1928 un 1968 – vör den Vörhang mit 'n Terzett in den Stil vun de jewielig Tied vörtostellen.

'N wohre Paraderull för Wiegand Haar, de den Safeknacker Gustav Kühn – “de kühne Gustav“ – speelen deit. In de Nacht op sien veertigsten Geboortsdag is he wedder mol mit sien beiden Jungs Wolfgang (Nina Arena) un Alfred (Katinka Jorschik) ünnerwegens un ward denn üm een Hoor snappt, as de Krimmsche Willi Böttcher (Bernd A. Wessels) bi em tohuus opkrüzen deit.

Gustav beevert un verspreekt tosomen mit Fro Erika (Elfie Schrodt) op de Keen sien Herrgott, veertig Johren keen Geldschapp mehr optosnieden, wenn dat düttmol noch gootgüng. Dat geiht good, un de Krimmsche kann em nix nawiesen.

Veertig Johren vergaht as nix. Wi schrievt dat Johr 1968. De Söhn' hefft dat to wat bröcht. Wolfgang (nu Klaus Nowicke) is 'n Zeitungszar worden – Axsel Cäsar naempfunnen. Sien flippige Dochter demonstreert gegen em. Broder Alfred (nu Rolf Bahr) is jüst to'n Schoolrektor befördert worden.

Un de ool Gustav hett dat ganz hild mit sien tachentichsten Geboortsdag. Denn so, üm Middernacht, is sien Gelübde aflopen. He hett all öövt an so'n oolen Safe, wat he noch mit den Sniedbrenner (ok wenn de een or anner RezensentIn dat mit 'n Bunsenbrenner verwesseln deit, wat de heele Ünnerwelt bannig amüseert) ümgahn kann.

De Söhn sünd gresig verbiestert, datt he dat oole Hobby – sien Levensinhalt as Siedentwieg vun sien Kunstslosseree – wedder opnehmen will. Se doot so, as wenn se mitmoken wullen, un boot em ne Fall, in de he ok prompt rinsliddern deit.

Dat geiht allens 'n beten koppheister to'n Sluss, sintemolen de Söhn vun den oolen Krimsche (so as de allang doode Vadder vun Bernd A. Wessels speelt) sik in Gustav sien Dochter Barbara (allerleevst vun Antje Klattenhoff dorstellt) verkeken het, un op de anner Siet jümmers noch de Recherchen vun sien Vadder gegen Gustav nageiht. Dat Kuddelmuddel kannst nich beschrieven, dat mutt 'n sik eenfach ankieken.

Wenn de Udl (Uwe Pekau in 'n bescheden Rull) Gustav dat Breekiesen trüchbrocht hett, denn gifft de ok de Oplösung priess, woso dat Geld op de Bank liggt un jümmers legen hett.

Nu mutt'n noch den Huusmeister vun't Waldau-Theoter, Herbert Cocek, looven. De vertroddelte oole taz-Bremen-Mitarbeiter hett bi de Premierenfier achteran sien Büdel mit den Kalenner, sien Opteknungen un Notizen un sien Kieker bin, vergeten. Herbert het em den Büdel an sien eersten freen Dag siet lange Tied in't Huus brocht. Anns harr düsse Rezension gor nich schrieven wardden kunnt. Un bloots dorüm is se so positiv utfullen. Bani Barfoot

Die nächsten Aufführungen: 28., 29. und 31. März, jeweils um 20 Uhr. Karten gibt es unter 386 17 55

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