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Kontroverse um Jugendkriminalität"Bild" hetzt gegen "Zeit"-Feuilletonchef

Arbeitsteilung der Bluthunde: Die "FAZ" legte mit Kritik an einem "Zeit"-Blog zur Jugendkriminalität vor, nun legt die "Bild" nach - und greift einen Kollegen direkt an.

Der Übergriff in München beschäftigt "Bild" und "Zeit"-Feuilleton gleichermaßen Bild: dpa

Es war bis Mittwoch Nachmittag nur ein Zwist unter vormals Befreundeten: In einem Artikel auf der Aufmacherseite des Feuilletons der FAZ mokierte sich Frank Schirrmacher, Mitherausgeber dieses bürgerlichen Szeneblatts, über Jens Jessen, Leiter des Feuilletons der Zeit. Der hatte in einem Videoblog den Streit um Jugendkriminalität, Opfer, Hausmeister und Migranten kommentiert. Schirrmacher, zu dessen Mannschaft in der FAZ Jessen einst zählte, eiferte in seinem Text über Migranten, die zu Deutschenhassern würden.

Die Bild nun, und mit ihr verlässt der gediegen-schroffe Hader sein ursprüngliches Terrain zwischen zwei früher einmal Alliierten, walzte diesen Meinungskonflikt nun über ihre Seiten 2 und 3: "Sie haben begonnen, einen Feind zu identifizieren", zitiert das Gossenblatt Schirrmacher - und fügt ihren fetten Lettern nichts als Schirrmacher-Zitate hinzu.

Unter diesem "Gewährstext" - in dem Schirrmacher insgesamt scheinbar erstaunt darüber sich zeigt, dass Jugendliche mit migrantischer Prägung auf ihre Weise ausländerfeindliche Sprüche kontern - nun heißt es titelnd: "Der feine Kultur-Chef der Zeit verhöhnt verprügelten Rentner." Auch in diesem Elaborat wird überwiegend Jessen selbst wiedergegeben - aber es steckt bereits in der Überschrift genau jene Vorurteile bedienende Zumutung, von der die Bild ja insgesamt lebt: Die Rede vom "feinen" Kulturchef suggeriert, dass ein Mann dieses Bildungsblatts ja keine Ahnung vom echten Leben haben könne, dass er sich offenbar zu distinguiert dünke, um kompetent mitreden zu können.

Wichtiger aber ist, festzuhalten, dass Jessen denunziert wird, weil er unter anderem folgende Passage in seinem Videoblog formulierte: "Man fragt sich doch, ob dieser Rentner, der sich das Rauchen in der U-Bahn verbeten hat und damit den Auslöser gegeben hat zu einer zweifellos nicht entschuldbaren Tat, eben sicher nur in der Kette einer unendlichen Masse von Gängelungen, blöden Ermahnungen, Anquatschungen zu sehen ist, die der Ausländer, namentlich der jugendliche, hier ständig zu erleiden hat." Hier - damit meint Jessen insbesondere Deutschland, und wer in diesem Lande lebt, weiß, wovon der ethnologisch versierte Mann von der Zeit spricht: eine Nation von Hausmeisterinnen, Gestapozuträgern und Pöblern, die hinter jeder Ecke ihrer Nachbarschaft jenen Gestank vermuten, den sie ja vornehmlich selbst verströmen: Es sind die Giftpilze gesellschaftlichen Zusammenlebens, und seien sie noch so sehr Opfer im ganz wörtlichen Sinne.

Jessen antwortete auf Leserzuschriften an die Zeit per Internet: Er sei erschrocken über so viel "Wutausbrüche", beharre aber darauf, festzustellen, dass Deutschland ein "Spießerproblem" habe.

Hinter jenem sogenannten Volkszorn sieht er eine Mentalität des Bolschewismus, die noch jeden Mob charakterisiere - eine geifernde Haltung, die sich in der Mehrheit wähnt und deshalb noch vor keiner Minderheit Halt gemacht habe.

Jene haben ein Zentralorgan: Es ist die Bild, und sie beweist dies täglich.

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41 Kommentare

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  • BB
    Balduin Bingelkraut

    "Wie lange musste man auf diese Gelegenheit doch warten, __waren leider alle Fälle zuvor genau in der umgekehrten Konstellation,__ als Pöbeleien gegen Ausländer, natürlich auch gegen Juden, bis hin zu tödlichen Gewalttaten."

     

    Für diese dreiste Behauptung hätte ich dann doch gern einen Beleg.

     

    (An den Schläger vor einiger Zeit, ebenfalls aus München - ich hab leider seinen Namen vergessen - magst Du Dich wohl nicht erinnern. Und der ist und war KEIN Einzelfall.)

     

    Erst vor wenigen Tagen wieder in einer U-Bahn-Station beobachtet: Zwei Jugendliche "mit Migrationshintergrund" machen zwei Mädchen - ebenfalls mit Migrationshintergrund, eine davon eine Schwarze - an.

     

    Sie setzen sich zunächst neben sie und quatschen sie sexuell beleidigend an. Die Mädchen rücken ein paar Sitze weiter, die jungen Männer rücken nach. Das wiederholt sich nochmal, dann stehen die Mädchen auf und gehen den Bahnsteig hinab. Die Typen setzen nach, dabei tatscht einer einem der Mädchen voll an den Hintern. Die dreht sich weg und sagt laut, dass sie das nicht wolle und doch schon deutlich gesagt habe. Der Typ greift weiter zu und sagt dabei irgendwas von "Fot*e".

     

    Schließlich gelingt es den Mädchen, sich in eine wartende Menschengruppe zu begeben, um so etwas sicherer zu sein - die beiden "migrantischen" Jugendlichen bleiben aber in der Nähe. Die Bahn kommt, die Mädchen steigen eigens in einen etwas entfernteren Wagen. Die Jungs warten ab, und als sie dies sehen, steigen sie ebenfalls in diesen Wagen. Als die Mädchen an einem Umsteigebahnhof aussteigen, warten die Typen ebenfalls ab und machen hinterher.

     

    Dazu gibt's noch einiges zu sagen: Auf dem Bahnsteig befanden sich ca. 30 bis 40 Leute, aßerdem war er von zwei Kameras überwacht - die "migrantischen" Jugendlichen störte das nicht. Keiner hat eingegriffen, auch ich nicht, ich hab mich nur in der Nähe der Mädchen gehalten und mir überlegt, was ich tun sollte, wenn es weiter eskaliert. Als die Mädchen ausstiegen, habe ich mir ebenfalls kurz überlegt, ob ich mich dranhängen sollte, um eventuell Zeuge zu sein.

     

    Ich hab beides nicht gemacht, weil ich feige bin und gefürchtet habe, ein Auge zu verlieren oder mit einem Messer abgestochen zu werden oder den Schädel zertreten zu bekommen.

     

    Ich hab es nicht gemacht, weil ich fest an die Definition von Ambrose Bierce glaube: "Ein Feigling ist jemand, dessen Selbsterhaltungstrieb noch funktioniert."

     

    Ich habe es nicht gemacht, weil ich dachte "Wenn wirklich etwas passiert, stehts's morgen in der Zeitung, dann kannst Du Dich ja als Zeuge melden.

     

    Für all mein Nicht-Handeln schäme ich mich zutiefst - aber ich kann meine Feigheit (und meine Angst) nicht verhindern.

     

    Und für all das wäre mir von Leuten wie Jessen nachgerufen worden, ich sei ein rassistischer Spießer und Gestapozuträger.

     

    Der hier geschilderte Vorfall ist beilebe kein Einzelfall, ich habe so etwas schon öfter beobachtet.

     

    Einmal wurde ich Zeuge, wie drei ALBANISCHE Hütchenspieler mit ihren schweren Schuhen fast eine Minute auf den Kopf eines am Boden liegenden Mannes eintraten. (Ich weiß natürlich, Du hättest mehr Mut gehabt und wärest eingeschritten.)

     

    ALLE Hütchenspieler in Frankfurt am Main sind AUSNAHMSLOS Albaner - die lassen andere Leute da erst gar nicht rein. (Polizeiliche Angaben - Pressestelle der Polizei antufen.)

     

    Ich sehe hier in Frankfurt fast täglich das Elend der Drogensüchtigen (das Wort "Drogenabhängigkeit" mag ich nicht, WEIL ich mit Süchtigen befreundet bin und es die Realität nicht richtig widerspiegelt).

     

    Fast 90 Prozent der Drogendealer in Frankfurt sind MARROKANER oder ALGERIER (ebenfalls Angaben der Polizei und meiner Freunde). Seit einigen Jahren nimmt allerdings der Anteil der Russlanddeutschen unter den Drogenhändlern zu.

     

    Hast Du Dir schon einmal überlegt, wohin die riesigen Profite aus dem Drogenhandel wandern? Wenn nicht, solltest Du es unbedingt mal tun.

     

    Ich kenne übrigens eine süchtige marrokanische junge Frau - sie hat Schwierigkeiten, an ihren Stoff zu kommen, weil ihre Landsleute ihr nichts verkaufen mit der Begründung, sie sei Marrokanerin. Sie muss sich den Stoff über andere Süchtige besorgen und ergo mehr dafür zahlen, weil die natürlich einen Teil als Vermittlung abzwacken.

     

    Und damit's Dir nicht zu Kopf steigt: Ich habe nicht behauptet, dass alle Albaner oder Marokkaner oder Algerier Kriminelle sind - die meisten sind fleissige Leute, die zum Wohlstand in diesem Lande beitragen und für ihre Familien sorgen.

     

    Aber diejenigen unter ihnen, die kriminell, besonders, die gewaltkriminell sind, verdienen, ebenso wie deutsche Kriminelle, NULL TOLERANZ.

     

    Dabei ist es egal, _warum_ die kriminell geworden sind, dass möchte ich auch mal loswerden.

     

    Jessen meint natürlich, es seien die spießigen, rassistischen deutschen Rentner, die dafür verantwortlich sind - dabei sind es Spießer wie Jessen selbt, die ein gut Teil zu dieser Entwicklung beigetragen haben.

     

    Und wenn mir noch soviel Unrecht angetan worden ist (was ich beim allergrößten Teil der in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund nicht sehen kann) - es gibt mir kein Recht, andere Menschen, die nichts damit zu tun haben, grundlos zusammenzuprügeln.

  • J
    JOE

    Die empörten Kommentare zeigen einmal mehr, dass Jens Jessen mit seinem BLOG und Jan Feddersen mit seinen Ausführungen den Finger in eine offene Wunde gelegt haben. Wunderbar dieser schmerzverzerrte Aufschrei der kritikimunen Menschen.

     

    Die Vielzahl der Entrüstungen und das in den Empörungen durchklingende Argument, dass man sich über "deutsche (Un-)"Tugenden" nicht aufregen darf und bestimmte Verhaltensweisen von intoleranten alten Menschen nicht kritisieren darf, öffnet psycholigisch ein ganzes Fass von mühsam unterdrückten nationalistischen, chauvinistischen und Herr-im-Hause-Vorstellungen.

     

    Wunderbar, dass es diesen bedauernswerten Vorfall in München gegeben hat und man jetzt mal richtig die Sau raus lassen darf. Wie lange musste man auf diese Gelegenheit doch warten, waren leider alle Fälle zuvor genau in der umgekehrten Konstellation, als Pöbeleien gegen Ausländer, natürlich auch gegen Juden, bis hin zu tödlichen Gewalttaten. Nun endlich, endlich, ist's mal RICHTIG herum und da können sich alle verborgenen xenophobischen Gefühle freisetzen, ohne Gefahr zu laufen, bezichtigt zu werden, Original-Parolen der NPD zu verbreiten, auch wenn man es faktisch tut.

     

    Zur Sache selbst ist wohl nicht viel zu erklären: Flegel bleiben Flegel, Gewalttäter bleiben Gewalttäter bleiben Gewalttäter, Rassisten bleiben Rassisten, diese Eigenschaften haben keine DNS-Codes einzelner Pesonengruppen und haben wenig damit zu tun, ob man Deutscher, Ausländer, Weisser, Schwarzer, Asiate, Europäer, Afrikaner, Araber, Jugendlicher oder Rentner ist, sondern mit der Persönlichkeit des Einzelnen, die bei versäumter guter Erziehung, Bildung, toleranter Lebenseinstellung usw. leider deformiert ist - und das ist anzutreffen sowohl bei Ausländern wie bei Deutschen, alle verstossen leider zu oft gegen die Grundtugend des Zusammenlebens: das RESPEKTIEREN DES ANDEREN.

     

    Und da es in Deutschland mehr Deutsche gibt als Ausländer (Verhältnis 10:1) sind die Verstösse der Deutschen gegen Ausländer viel zahlreicher und deshalb ist es logisch, dass die Frage an die erdrückende Mehrheit der Deutschen, wie verhalte ich mich respektvoll gegenüber den Anderen, wichtiger als umgekehrt, denn, wenn die Anderen erfahren, dass sie respektiert werden, so wie sie sind, dann darf man davon ausgehen, dass die Anderen den Deutschen ihren Respekt ebenfalls ihren Respekt erweisen, so wie sind.

     

    Insofern tun Jessen und Feddersen gut daran, dass sie die Pyramide wieder vom Kopf auf die Füsse stellen und verlangen, dass wir als überwältigende Mehrheit uns damit beschäftigen, wie wir einen friedfertigen Umgang miteinander erreichen können und uns die Integration der Anderen gut gelingt. Und dabei, zu unterstellen, die Deutschen müssten sich NICHT ändern, ist eben die grösste aller Lebenslügen.

     

    Und die, die das nicht lernen wollen, denen muss man das eben mit den richtigen Mitteln und mit Nachdruck beibringen. Aber jedem Anderen zu unterstellen, er wäre lernunfähig und per se respektlos, ist auf Deutsch gesagt schlicht und einfach Ausländerfeindlichkeit, Fremdenhass oder Rassismus, da mag man es noch so schwiemelig Camouflieren.

  • N
    Nico

    Lieblingsopfer

     

    Diese Unart der taz immer wieder ihre Lieblingsopfer & Lieblingsfeinde aufzuzählen ist eine totale Katastrophe.

     

    Ob deutsche Hooligans oder türkische oder russische Gangs, libanesische Clans, antisemitische Aso-Punks oder ostdeutsche Rechtsradikale oder oder oder...

     

    Es kann doch nicht sein, dass die taz zu Gewalt,

    die in München nah am Mord, oder zumindest Totschlag lag, nicht ein Mindestmaß an Mitgefühl hat.

     

    Natürlich springt Koch auf einen Wahlkampfzug, natürlich hat die SPD Angst, vielleicht auf den falschen gesprungen zu sein (Mindestlohn). Und vielleicht hat die CDU nicht stark genug auf die brutalen ausländerfeindlichen Angriffe in Ostdeutschland reagiert, vielleicht ist Herr Koch ein Zyniker (- aber ich weiß es nicht, ich kann die Haltung der Konservativen nicht wirklich beurteilen, das ist nicht mein Milieu.)

     

    Was ich aber beurteilen kann, das ist mein Milieu: dass WIR, im weitesten Sinne Grüne, Linksliberale, Linke, Sozialdemokraten -

     

    .... über viele Jahre einen beeindruckenden Haufen von Tabus & Sprachverboten aufgebaut haben. Dass wir, allein um nicht "rechts" zu sein, oder meinetwegen "spiessig", schon die Worte "Ausländer" und "Gewalt" nicht im selben Satz unterbringen konnten oder wollten. Dass wir durchaus in der Lage waren, gewalttätige Milieus im Osten klar & deutlich zu benennen, aber nicht vor der Haustür in Kreuzberg oder Schöneberg. Dabei geht es ja noch nicht mal um "die Ausländer", sondern um eine handvoll beschreibbarer brutaler Milieus.

     

    (- wobei die besonderen Helden unter uns sowieso in den Prenzlauer Berg gezogen sind, wo "Ausländer" bedeutet: nette-Studenten-aus-aller-Welt).

     

    Die ganz großen peinlichen Klischees der 68er-Generation vermeiden wir vielleicht noch ("geistige Brandstifter", "wes Geistes Kind", etc.), aber das war's dann auch schon. Warum können wir nicht - wenn eine arabische Gang, die auf dem Karneval der Kulturen zu zwölft ein schwules Paar zusammenschlägt - warum können wir nicht sagen: dass diese arabische Gang ein Haufen rassistischer, intoleranter, feiger A...löcher ist?!

     

    (- man beachte, dass ich zur Sicherheit eine andere politisch-korrekte-Opfergruppe als Beispiel heranziehe).

     

    Denn ich bin durchaus in der Lage öffentlich zu sagen: eine Gruppe Nazis, die einen Schwarzen oder Vietnamesen oder Linken halbtot prügelt - ist sowas-von-feige, gehört-richtig-hart-bestraft, hasse-ich-wie-die-Pest.

     

    Ich bin mit mit Multi-Kulti, respektive Globalisierung, aufgewachsen. Meine Freunde kommen aus aller Welt. Die Freunde-meiner-Freunde kommen aus aller Welt. Mir gefällt das. Und ich bin stolz, wenn - wie bei der WM 2006 - ganz Köln die völlig-verblüffte-Mannschaft aus Ghana feiert, einfach weil die so toll Fußball spielt.

     

    Dass jetzt das Gerede vom "bösen deutschen Spiesser" noch mal auflebt, ist schon eine sehr dumme, ausgelatschte Binse. Dass dieses Gerede aber ausgerechnet im Zusammenhang mit dem Halb-Totschlagen eines älteren Herren kommt, läßt mich nur in richtig-deutlichen-Worten von Herrn Jessen denken. Und von der taz.

  • RA
    Reinhard A.

    Mannomann. Ich kann mich nur über die Geistesspaltung wundern, wie sie hier von der taz in gleich zwei Artikeln betrieben wird, die sich auf die ZEIT / Jessen beziehen.

     

    Beim Umweltschutz / Oberklassewagen gibt es null Toleranz. Gerne werden auch Oberklassewagen verbrannt. Die ganzen Verordnungen / Verbote im Bereich Umweltschutz kann ich hier nicht alle aufzählen. Aber das ist ja keine Gängelung.

     

    Aber Umgangsformen, Anstand, Rücksicht, das ist sowas von überflüssig, da wird Toleranz gefordert, besonders gegenüber Migranten. Und jeder, der darüber den Mund aufmacht, ist ein "Gestapozuträger".

  • FG
    Friedrich G. Alte

    Die Spiesser in Deutschland sind doch die ewig besserwissenden Gutmenschen, die Müll trennen, gegen Atomkraft sind, die gefällte Bäume beweinen, währen neben ihnen Menschen totgeschlagen werden, die den (deutschen) Nachbarn hassen und meinen, das geschähe dem schon ganz recht, so wie Herr Jessen und Herr Feddersen. Das Opfer war offenbar kein gutmenschelnder Spiesser, denn er wagte es zwei liebliche Opfer der Deutschen Bösmenschen aufzufordern, in der U-Bahn nicht zu rauchen! Also drauf auf ihn und totgeschlagen! Das gibt dann Applaus in der Zeit und der Taz.

  • BS
    Burgess Shale

    Unfassbar, wie hier dieser Jessen-Mist noch potenziert wird. Seid Ihr noch ganz bei Trost? Es sagt doch schon eine Menge über die Absurdität dieser Täterhätschelei aus, dass die meisten Zeitungskommentatoren sich angestrengt fragen, ob Jessen seine Aussage ironisch gemeint haben könne - was ja leider nicht der Fall ist. Bemerkenswert: Der andere taz-Kommentator heute geht davon glatt aus.

  • IW
    ich, wer sonst

    Geld stinkt nicht. Wie ich darauf komme!? Es war Herr Schirrmacher, der vor Jahren Lesern vorzuschreiben versuchte, was sie lesen dürften (vgl. Tot eines Kritikers) - gab nette Schlagzeilen und für jede Zeile Geld. Und durch Bild jetzt eben auch wieder (wer schreibt, der bleibt).

    Und was Herrn Jessen betrifft - Thema verfehlt, richtige Aussagen zum falschen Aufhänger, gab wohl keinen anderen Anlass, dabei wollte Herr Koch doch auch mal in einen Vlog.

  • RK
    Rolf Kiessling

    Jens Feddersen schreibt:

     

    "Hier - damit meint Jessen insbesondere Deutschland, und wer in diesem Lande lebt, weiß, wovon der ethnologisch versierte Mann von der Zeit spricht: eine Nation von Hausmeisterinnen, Gestapozuträgern und Pöblern, die hinter jeder Ecke ihrer Nachbarschaft jenen Gestank vermuten, den sie ja vornehmlich selbst verströmen: Es sind die Giftpilze gesellschaftlichen Zusammenlebens, und seien sie noch so sehr Opfer im ganz wörtlichen Sinne."

     

    Was für ein eifernder, geifernde, hasserfüllter Artikel. Und wieder einmal werden die Deutschen pauschal diffamiert, als ?Nation von Hausmeisterinnen, Gestapozuträgern und Pöblern?. Der Verfasser sollte sich nicht wundern, wenn man ihn nicht ernst nimmt ? und die Zeitung, in ein solcher Hetzartikel erscheint, auch nicht.

  • JD
    Joachim Daniel

    Glückwunsch, Herr Feddersen! Mit ihrem Artikel unterbieten sie locker das Niveau von Jessen und BILD.

  • S
    Sandra

    Unsere Grosseltern als "Giftpilze" zu beschreiben ist emhr als beleidigend ! Sie sollten sich was schämen , die rote links Presse hat keinerlei Respekt vor denen die sie gross gezogen und ernährt haben. Ein klarer Fall für die "Super Nanny" ! Jetzt ist man als alter mensch schon selbst schuld wenn man verprügelt wird ! Was für ein Land , wie jähmerlich und abscheulich ! Orwell lässt grüssen ...Krieg ist Frieden, Unrecht ist Recht, Ausländergewalt ist Bereicherung !

  • R
    Rashad1972

    @Leonid P.

     

    Interessant, daß Sie diese "Spezies" für ausgestorben halten.

     

    Die Frage ist nur warum mir dann erst vor knapp einer Woche ein älteres Ehepaar beim in der Straßenbahn begegnete und im Flüsterton meinte (der dann doch nicht so leise war, als das man es nicht verstehen konnte, wenn man genau daneben stand): "hier sind ja nur noch Ausländer".

     

    Und ich darauf entgegnete, "wenn Ihnen die demografische Veränderung in unserer Stadt (Anm. Bremen) nicht zusagt, könnten Sie ja mit dem Auto oder Taxi fahren".

     

    Ein weiteres Beispiel: eine Türkin wird völlig grundlos in einer Drogerie im "Viertel" (und das ist ein linksalternatives Stadtviertel von Bremen!) von einer deutschen Rentnerin angepöbelt, weil diese angeblich zu laut und auf türkisch mit dem Handy telefonierte. Die Pensionärin wollte doch tatsächlich dem jungen türkischen Mädchen verbieten dort zu telefonieren, nicht weil es zu laut gewesen wäre (was es nicht war), sondern weil sie auf türkisch geredet hat.

     

    Ich bin mir sicher, daß wenn es auf deutsch, französisch, spanisch oder englisch gewesen wäre und die/der Telefonierende nicht dem ausländischen Feindbild entsprochen hätte, wäre überhaupt nichts passiert.

     

    Die Wahrheit ist schlicht und einfach, die Vorurteile und der Rassismus waren der Auslöser dieser unschönen Szene. Wie doch mit so einer Hasskampagne von oben das Gift rasend schnell sich in der Gesellschaft verbreitet ist doch wirklich erstaunlich.

     

    Die Türkin hat übrigens selbstbewusst der Rentnerin geantwortet "Du alte, ausländerfeindliche Schachtel halt's Maul". Auch nicht die feine Art, aber was die Situation betrifft sicherlich nachvollziehbar.

     

    Wie heißt diese schöne deutsche Redensart noch?

     

    Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

  • JM
    Jochen Müller

    Gestern lief in der Glotze ein Bericht über die U-Bahn in Istanbul:; Tenor: Jugendkriminalität kaum bekannt, weil viele Kontrollen und funktionierendes Sozialsystem. Konkret: Die Familien passen auf ihren Nachwuchs auf, Onkel und Tanten schnüffeln ihnen hinterher, jeder Fehltritt kommt vor den Familienrat, im öffentlichen Raum lesen Ältere den Jüngeren im Zweifelsfall die Leviten - mit einem Wort: eine total vermuffte, verspießerte Gesellschaft, diese Türken!

    Herr Jessen, übernehmen Sie !

  • M
    memo

    dieser vorfall in münchen lässt sich nicht entschuldigen:

    jemanden zusammenschlagen, weil es mist redet oder das vielleicht getan hat, das ist keine legitimation.

     

    auch ich bin der meinung, das deutsche probleme haben, andere kulturen zu respektieren. die ökonomische situation von menschen mit migrationshintergrund ist schlechter als die der "normalen" deutschen und selbst ein deutscher pass nützt da nicht viel. diese "neudeutschen" werden leider dann als deutscher xyz-iger herkunft bezeichnet. ein deutscher darf halt nicht ali heißen.

     

    ein freund von mir ist asylbewerber. weil er eu-rechstwidrig nicht umziehen darf und er in dem dorf, das ihm zugewiesen wurde, versauert, hat er mitlerweile ein großes drogenproblem und selbstmörderische neigungen entwickelt.

    seine freundschaften, die er in der 30 km entfernten großstadt geschlossen hat, kann er kaum pflegen, seine künstlerischen fähigkeiten verkümmern.

     

    ja, deutschland ist rassistisch.

    aber auch ausländer können rassistisch sein.

    beides darf nicht entschuldigt werden.

  • K
    Karlchen

    Deutsche Rentner sind also "Giftpilze gesellschaftlichen Zusammenlebens". Sonderbar wie Sie sich im Besten Nazijargon auszudrücken vermögen.

  • A
    Axel

    Schande, taz, Schande, SO bringt man die Diskussion erst richtig ins Abseits. Ist das der vollautomatische Anti-Bild-Reflex gewesen? Hirneinschalten, besser noch den unsäglichen Jessen-Beitrag ansehen, und dann erst schreiben, wäre besser gewesen. Oder war Rudi Dutschke damals auch selber schuld, weil er das Establishment so provoziert hatte? Heute jedenfalls hat die taz bei mir viel an Kredit verloren. :-(

  • J
    Jengre

    Und wenn die "migrantisch geprägten" Jugendlichen nicht "scheiß-Deutscher" sagen, bevor sie jemanden fast das Hirn kaputttreten, sondern "scheiß-Schwuler" oder "schwule Sau", ist das dann auch eine Reaktion auf ausländerfeindliche Sprüche? Ausländerfeindliche Sprüche, die es zwar gibt, aber die die migrantisch geprägten Jugendlichen mit Sicherheit nie hören, weil bestimmt niemand sich traut, sie in ihrer Gegenwart zu sagen. Darüber könnte man sich fast freuen, wenn man nicht auch für ein Mindestmaß an Zivilcourage mit uferloser Gewalt der Jüngelchen rechnen müßte. Ist das gut?

  • T
    Thomas17

    Der Kommentar von J.Jessen war grenzwertig und das negative and massive Feedback hat sich dieser Herr wohl verdient.

    Leider trägt die TAZ mit dem Artikel von Feddersen nicht dazu bei, daß sich die Debatte versachlicht, sondern bewegt sich ebenfalls auf "Bild"-Niveau.

    Alternativ empfehle ich den Kommentar von di Lorenzo

    (www.zeit.de/2008/04/01-Jugendgewalt)oder auch den Kommentar von Krönig (www.zeit.de/online/2008/03/jugendgewalt-kroenig)

  • P
    Polemos

    Es ist schon erstaunlich, wie viele Leute in München dabei waren und genau sagen können, was wie passiert ist. Oder auch anders passiert ist.

    Im Grunde sollte mich das nicht überraschen, denn die sehr beflissene FAZ hat ja die Videoaufzeichnung auf ihre Seite gestellt. Da kann einen, jetzt mal ehrlich, Schirrmachers Gezeter nicht mehr wundern.

     

    Wundern tut's mich allerdings, wie sehr die Wahrnehmung seit einiger Zeit verzerrt ist. War die BILD früher nicht mal heimlich eine Informationsquelle, auf die man sich "stützt", so ist sie heute unheimlich meinungsgebietend. Hintendran schnüffelnd die FAZ, die vom Paulus zum Saulus mutiert und irgendwann auch noch "Leserreporter" einstellt - Hauptsache en vogue und up to date.

     

    Der Qualitätsjournalismus muss in den letzten Jahren ins Ausland emigriert oder abgeschoben worden sein. Manchmal möchte man ihm freiwillig folgen ...

  • KS
    Kira Steinkamp

    Gehen einem Argumente aus wird schnell mal wieder die Nazikeule geschwungen ... übrigens ein netter Begriff 'Gestapozuträger' , wenngleich die Illusion der 60er Jahre, wo hinter jedem über 30 ein Blockwart gesehen , schon mehr als abgenutzt ist.

     

    Nebenbei ist es eine typisch linke Masche sich zu empören, beschweren und rumzujammern und keinesfalls etwas Konservatives.

    Hier sieht man auch das sich die Linke für nichts zu schade ist wenns darum geht gegen Deutschland zu hetzen.

    Jammertriaden in der TAZ wenn es darum geht die armen Linken zu verteidigen, welche ja beim G-8 Gipfel so ungerecht behandelt wurden und kurze Zeit später sind Renter welche verprügelt werden 'Gestapozuträger' . Schnell auf die Seite der Täter gehuscht wenns gegen die verhassten Deutschen geht.

  • KD
    Kurt D. Wachsmuth

    Es gehört schon eine gehörige Portion Zynismus dazu, einen Vorfall mit kriminellen Migranten in ein deutsches Spießerproblem umzumünzen! Das ist wieder einmal ein Stück Erbteil der unseligen 68er-Generation, denen schon das Befüllen eines Papierkorbes als Unterdrückung der persönlichen Freiheit erschien. Es wird höchste Zeit, daß Leute wie die Schläger von München - merkwürdig ist schon die Kombination, denn Türken und Griechen sind doch sonst wie Hund und Katze - endlich lernen, wie man sich ordentlich benimmt. Dabei wäre interessant zu erfahren, wie der sicherlich muslimische Türke den Genuß von Alkohol rechtfertigt. Also, Herr Redakteur, suchen Sie nicht den vermeintlichen Splitter im Auge des Opfers, sondern kümmern Sie sich endlich um den Balken im Auge der Täter, oder sollten Ihnen die Metaphern der Bibel schon fremd sein?

  • A
    Albert

    Nun ist also der Streit um Jessen vollends eskaliert. Hier gibt es die Dokumentation um Jens Jessen:

    http://www.blauenarzisse.de/podcast/index.php?cat=Weblog

     

    Trotzdem ist es peinlich von der taz, auf die abgelutschten Thesen von Jessen einzugehen. Das ist überholte Sozialkritik vergangener Zeiten und passt nicht in die multikulturelle Gegenwart. Hier brauchen wir Regeln und NOrmen. Rentner töten ist nicht nett.

  • RP
    Robson Paul

    Lieber Jan, es hilft nicht, sich über bild und die faz zu beklagen. das beste ist, schirrmacher und dieckmann zu ignorieren. es fällt schwer, aber das schont deine nerven und die der taz-leserInnen. allein, dass du darüber schreibst wertest du diese geistigen umweltverschutzer auf. sie gehören ist mediale abseits gestellt, also: ignorieren.

  • M
    MatziSchatzi

    Den Video-Blog von Jens Jessen hatte ich schon gesehen, bevor es in FAZ, Bild und nun taz Thema wurde.

     

    Mich hat die Ansprache auch stark irritiert - in erster Linie wegen dem angstvoll-unsicheren Habitus des Redakteurs.

     

    Gewalt ist doch ein grosses Problem, egal von wem sie ausgeht, und wenn dann einer, wie der Zeit-Redakteur, sich bei seiner Ansprache dermassen unwohl fühlt, diskreditiert er auch die eigene Position, wenn nicht der ganzen Redaktion.

     

    Und inhaltlich war es auch nichts besonders. Die ignorante "Gesellschaft" ist halt schuld. Na toll.

  • P
    plethon

    Guten Tag!

     

    Die Aussage von Jens Jessen ist mehr als zutreffend!

    Sie ist auf hohem intellektuellem Niveau.

    Sehr zutreffend seine Beobachtung.

     

    Frank Schirrmacher war schon immer ein Klugscheißer.

    Sein schreiben war schon seid eh und je verkrampft und manieriert.

     

    Und was die Kloake schreibt, hatte und hat nichts mit geistigem Potential zu tun.

    Die sollten sich mal lieber mit dem Dschungelcamp beschäftigen und sich nicht in Diskussionen einmischen, die die Mehrheit der eigenen Leserschaft sowieso nicht versteht. Ist doch nur Papierverschwendung.

  • T
    Tommy

    Es wird ZEIT, dass die FAZ einmal in eine Reihe mit BILD gestellt wird. Beide haben vieles gemeinsam, auch wenn die FAZ so schön vornehm tut!

  • WS
    wolfgang stein

    Was der FAZ da vorgeworfen wird, ist genau das, was

    die taz, neues deutschland und junge welt seit langem betreiben: verunglimpfung der politisch Andersdenkenden.

  • LP
    Leonid P.

    "Nation von Hausmeisterinnen, Gestapozuträgern und Pöblern ... Giftpilze gesellschaftlichen Zusammenlebens"

     

    Feddersen scheint in irgendeiner Zeitschleife zu leben. Meiner Beobachtung nach sind diese Leute vor etwa 30 Jahren ausgestorben. Andererseits, wenn wir für jedes Mal, an der meine Frau an der Hasenheide als "deutsche Fot**" bezeichnet wurde, 'ne Mark bekommen hätten, könnten wir heute abend auswärts Essen gehen.

     

    O tempora, o mores! Daß ich der BILD (Hilfe, ein Mob von BILD-Lesern. Lauft!) zustimme, und die taz für völlig durchgeknallt halte, hätte ich noch vor einigen Jahren für absurd gehalten. Aber auch Herr Feddersen wird's schon noch einsehen, irgendwann. Wer zu spät kommt, den usw.

  • C
    coskun

    Thema anpacke : ja, aber nicht so hetzerisch, sondern bedacht und analytisch...

    Ursachen bekämpfen ist effektiver, so sollte man z.B. gewaltbereite türkische vereine (graue Wölfe) die ihre Anhänger antiwestlich einimpfen, verbieten!!!!! Kein Wunder kommen so sprüche wie: scheiss deutsche.. die kids hören doch in den vereinen, wie toll Türken sind, und das der rest minderwärtig ist..... auch werden moschees missbraucht, um sich zu organisieren.... SOLCHE VEREINE VERHINDERN INTEGRATION , DA SIE AN EINEM FESTHALTEN AM "TÜRKENTUM" PROPAGIEREN

  • PG
    Peter Gabriel

    "Bild hetzt" ist eine Schlagzeile die so stehen bleiben kann. Für den Text dahinter gibt es jeden Tag reichlich Stoff.

    Im Streitfall selbst hat H.Jessen natürlich recht. In Deutschland herrscht Blockwartmentalität. Man kann einfach nicht mal fünfe gerade sein lassen, schon gar nicht bei "Ausländern". Wo kämen wir denn da hin?

    Diese tausende Hilfssherrifs haben wir auch diesem Blatt zu verdanken, hetzen sie doch die eigene Klientel als "Leserreporter" den Leuten bundesweit auf den Hals.

    Bild bleibt das Blatt für die niedersten Instinkte, man kann´s wohl nicht mehr ändern.

  • EZ
    E. Zeysing

    Wenn ein Mensch Jugendliche, die zufällig einen Migrationshintergrund haben, zu Recht darauf hinweist, dass das Rauchen in der U-Bahn aus guten Gründen nicht erlaubt ist, dann ist zu konstatieren, dass Deutschland ein "Spießerproblem" hat???

     

    Wenn sich die Linke in Deutschland auf dieser Ebene über Regeln aufregt, deren Einhaltung Mitmenschen wichtig ist und diese dann als "Spießer" denunziert, bzw. das Verstoßen gegen solche Regeln als "Kavaliersdelikt" betrachtet, sollte sie sich nicht wundern, wenn andere Menschen Steuerpflicht, Schwarzarbeitsverbot oder Verkehrsregeln (Stichwort Tempolimit) als ebenso unverbindlich betrachten.

     

    Entweder stellen wir Regeln auf und fordern ihre Einhaltung, oder wir lassen es sein. Wenn wir es jedem Menschen überlassen, frei entscheiden zu dürfen, ob er Gesetze einhält oder nicht, weil alles andere "Spießertum" sei, bin ich gespannt, wie sich unser Zusammenleben in diesem Land zukünftig gestalten soll. Sozialer kann das kaum sein.

  • IK
    Ina Kaatz

    Ein schwacher Artikel; ich hätte von dem Autor mehr erwartet oder will man hier nur gegenüber einem gemeinsamen Feind Unterstützung bieten?

    Wenn es um das geifernde Aufgreifen von Vorurteilen geht, kann Jens Jessen doch gut mit der Bild mithalten.

    Warum Vorwürfe an die Faz, die sich zu dieser abstrusen Position äußert; schließlich richtet sich ein Blog doch an die Öffentlichkeit ?

  • A
    automixis

    ein komentar jenseits des klassenkampfes: stell dir vor du bist in göttingen, es ist der 30.12.2007, deine frau ist hochschschwanger und du läufst mit ihr und freunden durch die fußgängerzone. neben dir knallt es auf einmal furchtbar laut! schreck! türkische oder arabische jugendliche lachen und werfen den nächsten chinaböller. du sagst den jungs, dass du die aktion nicht so sinnvoll findetst, weil deine frau hochschanger ist. einer der jungs kann das gar nicht verstehen und packt den nächsten böller aus und ein anderer entschuldigt sich bei dir! gehöre ich nach der meinung des autors nun auch zu den hausmeisterinnen, gestapozuträerin ...?

  • H
    heiribido

    Hatte Herr Feddersen Herrn Grass nicht erst vor zwei Tagen die Leviten gelesen, weil dieser den Beitrag von Springer und BILD zum Meinungsspektrum in diesem Land nicht wirklich gelungen findet?

  • BE
    bruno edi

    merkwürdig an dem ganzen quatsch ist doch aber, wie sowas in den medien behandelt wird, als ob niemand zuschaut der auch täter ist.

    und wer sich nach der letzten hetze begann vorbildlich zu verhalten dem trampelt das kamel das grass platt.

    taz darf das ,

    ihr wist was ich meine

  • S
    Shrike

    Wobei der Kommentar von Jens Jessen schon ziemlich

    unmöglich ist.

    Schade, dass der Taz dazu nichts kritischeres einfällt. Stattdessen:

     

    "Unter diesem "Gewährstext" - in dem Schirrmacher insgesamt scheinbar erstaunt darüber sich zeigt, dass Jugendliche mit migrantischer Prägung auf ihre Weise ausländerfeindliche Sprüche kontern"

     

    Genau! Die armen zwei haben sich nur gewehrt, weil ein Senior sie ganz rassitisch aufgefordert hat, das Rauchverbot zu beachten.

    Dass sie ihn erst "Scheißdeutschen" genannt und dann fast totgetreten haben, müsste zwar eigentlich aus DIESEN BEIDEN die Naziverschnitte machen. Aber offenbar sieht das nicht jeder so...

     

    "und wer in diesem Lande lebt, weiß, wovon der ethnologisch versierte Mann von der Zeit spricht: eine Nation von Hausmeisterinnen, Gestapozuträgern und Pöblern,"

     

    Jaja, so sind wir Deutschen.

    Alle. Jeder. Auch die Haustiere.

    Ich hab mit Freunden übrigens neulich ein neues Gestapo-Büro gegründet. Obwohl es schon soviele davon gibt in Deutschland.

     

    Interessant auch, dass von "ethnologisch" und nicht von "kulturell" gesprochen wird. Und pauschalisiert wird auch bei der Taz gerne mal.

    Die böse deutsche Mehrheit hat`s halt verdient.

     

    Zählt sich die Taz jetzt etwa auch zur antideutschen Narrenfraktion der Linken, zu jenen, die zwar einen brasilianischen Kulturabend ganz toll finden, aber einen deutschen als "deutschtümelnd", "völkisch" oder "dumpf" (v)erachten ?

     

    Schon traurig dieser kulturelle Selbsthass.

    Da bekommen Migranten richtig Lust auf Integration und deutsche Staatsangehörigkeit.

    Gerade auch die deutsche Vergangenheit enthält wahrlich viel unschönes.

    Aber erstens nicht nur und zweitens sollte man als Deutsche® in der Lage sein, zu dem, was das Deutschsein ausmacht neues, eigenes beizusteuern, ohne sich ständig für das zu schämen, was andere Deutsche verzapft haben. Ich dachte man ist heute in linken Kreisen emanzipiert und mündig?

     

    Jens Jessen indes hat einen Kommentar zum Besten gegeben, welcher sich fast nach Satire anhört. Fast, der Mann scheint es ernst zu meinen.

     

    Täglicher Senioren-Terror in Deutschland?

    Arme jugendliche Schläger können sich nur noch mit Tritten auf am Boden liegende "deutsche Spießer" zur Wehr setzen? Deutsche Rentner machen Ghettorap hörenden jungen Ausländern mit fieser Gängelung "das Leben zur Hölle"?

    Das müssen ziemlich mutige Rentner sein. Und selten noch dazu.

     

    Aber Jessen glaubt das scheinbar.

    Und die Taz widerspricht nicht.

    Na, nach der Münchner Prügelattacke, aus der beinahe eine Hinrichtung durch Fußtritte geworden wäre, werden es sich diese alten deutschen Spießer in Zukunft zweimal überlegen und wir alle sind endlich vor ihnen sicher.

    Danke Serkan A. !

  • R
    Raf

    "Man sei hier in Deutschland und man habe sich gefaelligst wie ein Deutscher zu benehmen" sagte ja kuerzlich eine Polizistin zu meiner italienischen Frau, die nach einem Autounfall undeutsch gestikulierte.

  • C
    chris.krieger

    die diskussion über den bedauernsweteren vorfall in münchen bekommt ja immer neue auswüchse. nicht nur dass sich inzwischen jeder noch so bedeutende oder unbedeutenede mensch, politiker und ja sogar ich über jugendkriminalität gedanken macht.

    wenn ich nun aber behaupte, dass dan. raab von der csu schlaue reisserische reden im bundestag in der aktuellen stunde zur bekämpfung der jugendkriminalität hielt, in der sie u.a. behauptete man könne ja schon mit achtzehn jahren bundeskanzler werden, so fällt mir dazu leider nur ein: heute wohl das hirndeo vergessen.

  • MH
    Michael Hayes

    "in dem Schirrmacher insgesamt scheinbar erstaunt darüber sich zeigt, dass Jugendliche mit migrantischer Prägung auf ihre Weise ausländerfeindliche Sprüche kontern".

    1)in der TAZ werden unangenehme Wahrheiten totgeschwiegen, bis zur volte-face.

    2) Meinen Sie vielleicht "Deutsch-feindliche Sprüche" oder wollen Sie insinuieren, daß Deutsche Ausländer in ihrem eigenen Lande sind?

    Wer sich selbst nicht achtet, wird von anderen verachtet.

  • M
    Michael

    Besser konnte man die Situation in Deutschland wohl nicht beschreiben: Besserwisser-Hausmeister-Angsthasen plus Kadavergehorsam. Mit diesen Zeitgenossen hatte ich es schon in meiner Jugend zu tun: Langhaardackel geh doch nach drüben bzw.Arbeitslager.Ich will damit die Tat nicht entschuldigen, aber es wundert mich nicht, dass in der heutigen Zeit mit ihrer, gerade für junge Menschen ohne Ausbildung, gnadenlosen Selektion extreme Aggressionen entstehen.

  • G
    Gelegenheitsleser

    "Es sind die Giftpilze gesellschaftlichen Zusammenlebens, und seien sie noch so sehr Opfer im ganz wörtlichen Sinne."

     

    Ist es nicht schön, welche farbigen Metaphern man für seine Mitmenschen finden kann? Und wie schnell man nicht mehr weiß auf welcher Seite, bei welcher Zeitung man sich eigentlich befindet und wer eigentlich gerade beschimpft werden soll, rentnerverprügelnde Halbstarke oder halbstarke anpöpelnde Rentner oder was?

  • JK
    Jan Koeller

    Hallo,

     

    das Beste an dem peinlichen Auftritt von Jesse ist der Fakt, dass auf der Wand seines Arbeitszimmers (sieht man sehr gut in seinem Video) das Bild eines der größten Massenmörders der Weltgeschichte hängt, das von Lenin.

     

    Ansonsten kann man die Aussagen von Jesse nur als grenzdebil bezeichnen, in einer Demokratie müssen aber auch solche Auftritte erlaubt sein, Jesse hat allen vor Augen geführt was für ein jämmerlicher linker Spießer er in der Wirklichkeit ist.