: Kontrolle statt Beratung
„Mißbrauch der Beschäftigten im Arbeitsamt“ titelte gestern die Hamburger Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) ihre Protestnote an die Bundesregierung und an die Bundesanstalt für Arbeit. Mit Empörung habe man zur Kenntnis genommen, daß Arbeitslose künftig monatlich zu Meldekontrollen ins Amt bestellt werden sollen.
Zwar mißbillige auch die ÖTV Leistungsmißbrauch, doch würden die Beschäftigten so an ihrer eigentlichen Aufgabe, erwerbslose Menschen zu beraten, gehindert. Wegen Personalmangels und Arbeitsüberlastung, die durch diese „zweifelhafte Aktion“ noch verschärft werde, würde die Qualität der Vermittlung verschlechtert: Statt Einzelfallberatung drohe Fließbandabfertigung. Die Bundesregierung solle ihre Politik der Bekämpfung von Arbeitslosen beenden und die Sparbeschlüsse bei den ABM sowie Fortbildung und Umschulung zurücknehmen. sako
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen