piwik no script img

Kontrolle für Verfassungsschutz

Ein Jahr dauerte der Machtkampf um den umstrittenen GALier Manfred Mahr. Jetzt hat er es doch geschafft: Die Bürgerschaft wählte den unbelehrbaren Polizeikritiker mit 48 Ja- und 40 Neinstimmen in den Kontrollausschuß für den Verfassungsschutz. Fünf Mal hatte sich die Bürgerschaft geweigert, Mahr mit Zweidrittelmehrheit in den Ausschuß zu wählen. Die GAL wiederum hatte es abgelehnt, einen neuen Kandidaten aus ihren Reihen zu nominieren, weil die großen Parteien Mahr „politisch abstrafen“ wollten.

Schließlich ergab ein juristisches Gutachten, daß das Hamburger Verfassungsschutzgesetz verfassungswidrig ist. Um Ausschußmitglied zu werden, braucht's keine Zweidrittelmehrheit; eine einfache Mehrheit reicht. Die aber hatte Mahr mehrfach bekommen. Gestern stellten sich aufgrund dieses peinlichen Fehlers der Bürgerschaft noch einmal alle Ausschußmitglieder zur ersten verfassungsmäßigen Wahl. Die bisherigen sechs Mitglieder plus Manfred Mahr sind nun alle offiziell gewählt. Nach einem Jahr kann nun endlich der Kontrollauasschuß seine Arbeit aufnehmen. sim

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen