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Konto gekündigt

■ Acht Kirchengemeinden lösen Konten bei Berliner Bank auf / Protest gegen Südafrika-Verstrickung

Der Kirchenkreis Zehlendorf und acht der zehn der Kirchengemeinden in Zehlendorf haben ihre Konten bei der Berliner Bank gekündigt. Sie haben eigenen Angaben zufolge die Bank vergeblich gebeten, die Geschäftsbeziehungen zu Südafrika nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus politisch-moralischen Gründen einzuschränken. Nach Angaben von Superintendant Kraatz handelt es sich bei der Kontenkündigung um einen Betrag von 1,3 Millionen Mark.

In einem Schreiben des Kirchenkreises an die Berliner Bank von Ende September wird unterstrichen, es sei den Absendern bewußt, daß sie sich mit dem Abzug ihrer Gelder von einer Bank, die mit der Apartheidswirtschaft Geschäfte mache, nicht aus „unserer Mitschuld lösen können“. Solange sie Geld hätten, seien sie mitschuldig an dem Unrecht, das durch Geldgeschäfte angerichtet und am Leben gehalten werde. Mit der Kontenkündigung solle jedoch ein Zeichen gesetzt werden.

Bereits im vorigen Jahr hatte der Kirchenkreis durch Korrespondenz und Gespräche mit Mitarbeitern der Berliner Bank das Problem von deren Südafrika-Engagement diskutiert. Es dürfte hinreichend bekannt sein, so heißt es in dem jetzigen Brief an die Berliner Bank, „was die Herrschaft der Weißen mittels Apartheidspolitik in Südafrika für die 20 Millionen Schwarzen im Land bedeutet“.

epd

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