: Konservativer Konformist
■ betr.: „Schröder schickt einen Strauß Parolen“, taz vom 21.7. 97
Beim Gewahrwerden äußerlicher „Auffälligkeiten“ stellt sich der konservative Konformist stets selbst in Frage und diskriminiert in seiner Begriffsstutzigkeit gerne den/die Unbekannte(n). Das Etikettieren von Menschen als Ausländer, Frauen, Linke, Sexualstraftäter, Nutten, Kriminelle, Ökos und nach Nationalitäten soll eine Strafwürdigkeit der Bezeichneten aufgrund des Fehlens von so pseudoobjektiven Kriterien wie Ehrbarkeit und Rechtschaffenheit in einem sonst perfekten Universum betonen. Zum anderen wissen die Schöpfer der jüngsten und zukünftigen sozialen Verschlechterungen um ihren Starrsinn, dem sie Opfer bringen.
[...] So bestätigt Schröder Teile der SPD ebenso wie die CDU um Kanther, daß eine individuelle Verantwortung (spätestens seit der Änderung des Rechts auf Asyl im GG) für zivile und behördliche Übergriffe gegen Ausländer ganz speziell bei ihnen zu finden ist. Frank Fischer, Frankfurt/Main
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