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KommentarKonnies Cocktail-Kübel

■ SPD: Letzte Ausfahrt zum Populismus

Erst die Tonne, jetzt die Trasse – eine Woche, in der die SPD Profil gewonnen hat, und was für eins. Zuerst schickt der Unterbezirksvorsitzende West seinen Kunick aus: Weg mit dem ganzen komplizierten Ökokram, wir wollen die 35-Liter-Tonne, Konnies Cocktail-Kübel! Scheißegal, ob das geht, scheißegal, was es kostet. Und nun haut der sozialdemokratische Unterbezirksvorsteher aus dem Osten in dieselbe politische Kerbe: Weg mit der Straßenbahn-Romantik, die Leute wollen Auto fahren! Her mit der Georg-Bitter-Trasse. Scheiß-egal, ob da auch Leute wohnen, scheißegal, ob das weiter teure Straßenbauten nach sich zieht. Und was schert die SPD, was sie noch vor ganz kurzer Zeit selbst vertreten hat. „Die ökologische Umgestaltung der Gesellschaft ist die Aufgabe der neunziger Jahre.“ Klaus Wedemeier vor fünf Jahren. Alles vergessen.

Mit den Wahlerfolgen in den traditionellen SPD-Hochburgen haben die Genossen einen abgegriffenen Strohhalm wiederentdeckt: Populismus. Jetzt geht es nicht mehr darum, im Dialog mit den BürgerInnen Zukunft zu gestalten, nicht mal mehr als Ziel. Jetzt geht es nur noch darum, jedes Rülpsen der Volksseele in politische Forderungen umzusetzen. Das hat Klaus Wedemeier schon einmal getan, damals, als er seinen Aufnahmestopp für AsylbewerberInnen verhängte. Es ist seiner SPD schlecht bekommen. Wäre schön, sie könnte sich erinnern. Jochen Grabler

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