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Konkurs bei „La Cinq“

■ Frankreichs Privat-TV denkt noch über Sanierungsmöglichkeiten nach

Paris (afp) — Das mit hohem Verlust arbeitende französische Privatfernsehen „La Cinq“ meldet Konkurs an. Diese Entscheidung gab Direktor Yves Sabouret am Dienstag offiziell vor dem Verwaltungsrat bekannt. In den nächsten Tagen soll ein Konkursverwalter bestimmt werden, der nach einer Beobachtungsphase den Stand des Unternehmens analysieren und den Aktionären Sanierungsmöglichkeiten vorschlagen soll. Der 1986 gegründete Sender hat ein Defizit von insgesamt drei Milliarden Francs (900 Millionen Mark). Allein für 1991 beläuft sich der Fehlbetrag auf mehr als 1,12 Milliarden Francs (336 Millionen Mark). Die Aktionäre wollten keine neuen Finanzmittel mehr für den Sender bereitstellen, der vom Medienkonzern Hachette kontrolliert wird.

Daraufhin wurde die Entlassung von etwa zwei Dritteln der 820 Mitarbeiter in Aussicht genommen.

Die Chancen für eine Rettung des Senders sind gering, weil es an übernahmewilligen Unternehmern fehlt. Am Kapital der Fernsehgesellschaft sind der französische Großverleger Robert Hersant, sein italienischer Kollege Silvio Berlusconi sowie die Banken Credit Lyonnais, Credit Commercial de France und Societe Generale beteiligt. Der Vertreter von Berlusconi warf nach der Aufsichtsratssitzung Hachette vor, als Betreiber des Unternehmens die Erfahrung der italienischen Gruppe nicht genutzt zu haben.

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