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„Konkurrenzist ganz prima“

Bernd Wilms (59), Intendant des Maxim Gorki Theaters: „Es ist wunderbar, dass Peymann so viel Interesse für Theater erzeugt, bevor man überhaupt etwas gesehen hat. Konkurrenz ist prima. Nehmen Sie die ‚Schillernacht der Autoren‘, mit der wir am 21. Januar unser Ausweichquartier im Schiller Theater eröffnen: Die ersten beiden Nächte sind so gut wie ausverkauft. Das Interesse, das da entsteht, steckt an. Da muss man doch nicht Angst voreinander haben und sagen: Peymann hat vor ein paar Wochen diese tolle Baustellenbesichtigung gemacht – wie wird das jetzt mit unserer ,Schillernacht‘ werden?

Die Leute sind unterwegs und haben Lust auf Theater. Wenn es eine ‚Schillernacht der Autoren‘ mit 20 Uraufführungen gibt, dann gehen sie auch dort hin. Dass jetzt so viel neu anfängt in Berlin, das hat eben einen ansteckenden Effekt.

Wie Intendanten öffentlich übereinander reden, damit habe ich kein Problem. Jeder profiliert sich, wie er kann – der eine lauter, der andere leise. Jetzt freue ich mich einfach, dass mein alter Freund George Tabori hier die erste Premiere macht. Da gehe ich besonders gerne hin.“

Peymann über Wilms: „Das Maxim Gorki Theater ist grau in grau und bezieht seine Ästhetik irgendwo zwischen Paderborn und Ulm. Gelegentlich putzt es sich großstädtisch auf mit Juhnke, Thalbach oder Ben Becker. Ich kenne den Wilms seit 20 Jahren. Er wird das (mit dem Deutschen Theater) nicht machen. So intelligent ist der schon. Gegen diese Antistimmung im Haus kann er nicht Intendant werden. Dagegen war ja mein Eintritt ins Burgtheater der Einzug in Jerusalem. Woher soll ein Wilms das Stehvermögen haben?“ Foto: Drama

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