Konkurrenz für Sarkozy: Regierungspartei fürchtet Schwächung
Sarkozys Partei kritisiert die Kandidatur des Ex-Regierungschefs Dominique de Villepin. Sie hat Angst davor, dass zu viele potenzielle Sarkozy-Wähler zur Konkurrenz überlaufen.
PARIS afp/dapd | Die französische Regierungspartei UMP hat den früheren Premierminister Dominique de Villepin aufgefordert, auf seine Präsidentschaftskandidatur zu verzichten. "In dieser schweren Krisenzeit ist es gefährlich, sich in eine einsame Kandidatur zu stürzen", warnte Ausbildungsministerin Nadine Morano am Sonntagabend im Fernsehsender BFM.
Die Wahlkampfbeauftragte der konservativen UMP appellierte an Villepin, noch einmal über seine Entscheidung nachzudenken und sich dann hinter Amtsinhaber Nicolas Sarkozy zu stellen, der seine Kandidatur für die Wahlen im Frühjahr noch nicht angekündigt hat.
Auch der Fraktionsvorsitzende der UMP in der Nationalversammlung, Christian Jacob, forderte Villepin auf, "in die Familie zurückzukehren". Villepin hatte 2010 seine eigene Partei République solidaire gegründet und war aus der UMP ausgeschieden. Der 58-Jährige hatte seine Präsidentschaftskandidatur am Sonntagabend überraschend im Fernsehen bekanntgegeben.
Er sehe sich als überparteilichen Gaullisten, der den Franzosen neue Hoffnung geben könne, sagte er. Villepin war von 2005 bis 2007 unter dem damaligen Staatschef Jacques Chirac Regierungschef und davor bereits Innen- und Außenminister.
In Umfragen liegt der Erzrivale von Sarkozy, der ihm 2007 die Präsidentschaftskandidatur streitig machen wollte, bei einem Prozent. Das Regierungslager fürchtet dennoch, dass Villepins Kandidatur Sarkozy wertvolle Stimmen kosten könnte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!