■ Kongos Präsident Kabila wirbt in Europa: Amnesty erhebt Vorwürfe gegen Kriegsparteien
Brüssel/Kinshasa (epd/AFP) – Die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) hat allen Kriegsparteien in der Demokratischen Republik Kongo schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Gestern stellte ai in Brüssel einen Bericht vor, nach dem Hunderte unbewaffneter Zivilisten seit Ausbruch der bewaffneten Auseinandersetzungen am 2. August getötet, entführt, gefoltert und vergewaltigt worden seien. Laut ai schürt Präsident Laurent-Désiré Kabila den ethnischen Haß gegen die Tutsi-Minderheiten.
Seit gestern wirbt Präsident Kabila in Europa um Unterstützung für seine Regierung. In Rom standen Gespräche mit Staatspräsident Oscar Luigi Scalfaro, Ministerpräsident Massimo D'Alema und Außenminister Rino Serri an. Von Donnerstag an wird Kabila in Paris am französisch-afrikanischen Gipfel teilnehmen. Sein Auftritt dort wird mit Spannung erwartet, da Kinshasa kürzlich Paris beschuldigte, ein „Komplott des Westens gegen Kabila“ anzuführen.
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