: Konfrontationskurs Indiens gegen „Tamil Tigers“
Neu Delhi/Colombo (dpa/afp) - Nach dem Ausbruch der offenen Feindseligkeiten zwischen den „Befreiungstigern von Tamil Eelam“ (LTTE) und der indischen Armee wurde am Sonntag die Bereitschaft der indischen Regierung deutlich, auf vollen Konfrontationskurs gegen die tamilischen Guerillas in Sri Lanka zu gehen. Wie die Nachrichtenagentur UNI am Sonntag aus Kreisen der Regierung erfuhr, will Neu Delhi keinen neuen Versuch unternehmen, die „Tiger“ in den Friedensprozeß auf der Insel miteinzubeziehen. Es sei jetzt an der LTTE, Vernunft anzunehmen. Tamilische Guerillakämpfer und Einheiten der indischen Soldaten, die zur Sicherung des Friedens nach Sri Lanka entsandt worden waren, hätten sich am Wochenende im Norden der Insel schwere Kämpfe geliefert. Dabei sollen mindestens 80 Rebellen ums Leben gekommen sein, meldete der staatliche Rundfunk am Sonntag in der Provinzhauptstadt Jaffna. Bei mehrstündigen Gefechten am Samstag und Sonntag wurden laut amtlichen Angaben neun indische Soldaten getötet und zahlreiche weitere verletzt. Unter den Opfern auf Seiten der Rebellen waren mindestens zehn Kämpfer der „Befreiungstiger von Tamil Eelam“, wie die Vertretung des indischen Militärs in Sri Lankas Hauptstadt Colombo mitteilte. Die Befreiungstiger stellen die aktivste Gruppe unter den nach Bildung eines eigenen Staats für die Tamilen strebenden Rebellen auf Sri Lanka. Die jüngsten Gefechte folgten dem Beginn einer militärischen Offensive der inzwischen 15.000 Mann starken indischen Friedenstruppe gegen die tamilischen Rebellen. Die Soldaten greifen seit Freitag die Rebellen an, die in letzter Zeit im Norden Sri Lankas mehrere Dörfer überfallen und mindestens 190 Zivilisten umgebracht hatten. FORTSETZUNG VON SEITE 1
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