Konflikt in der Ukraine: Verhandlungen und Gefechte
Präsident Poroschenko will seinem Volk den Frieden bringen – so hat er es bei seiner Vereidigung angekündigt. Die Waffen schweigen dennoch nicht.
SLAWJANSK ap | Trotz neuer Verhandlungen über einen Frieden für die Ostukraine wird dort weiter gekämpft. Am Montag lieferten sich Regierungstruppen in der Stadt Slawjansk wieder Gefechte mit prorussischen Separatisten. In der Innenstadt war mittags das Donnern von Granaten zu hören.
Tags zuvor hatte der am Samstag vereidigte Präsident Petro Poroschenko erklärt, es gebe in Kiew neue Verhandlungen zwischen der Ukraine, Russland und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Ein erstes Treffen habe sich um die Sicherung der durchlässigen Grenze zwischen der Ukraine und Russland gedreht.
Die Ukraine müsse die Kämpfe bis Ende der Woche beenden, kündigte Poroschenko weiter an. Es werde tägliche Gespräche geben, bis die Krise gelöst sei. Ob es bereits Zwischenergebnisse gab, sagte er allerdings nicht.
Die OSZE erklärte, die Schweizer Diplomatin Heidi Tagliavini vertrete die Organisation bei den Gesprächen. Zudem nahmen nach Angaben von Poroschenkos Büro der russische Botschafter in der Ukraine und der ukrainische Botschafter in Deutschland an der Runde teil.
Gegenseitige Beschuldigungen
Russland hat die Ukraine immer wieder aufgefordert, den Militäreinsatz gegen die prorussischen Separatisten zu beenden, die seit Wochen Teile der Ostukraine unter ihrer Kontrolle halten. Die Regierung in Kiew beschuldigt ihrerseits Moskau, die Spannungen in der Ostukraine zu schüren.
In den Konflikt war Ende vergangener Woche etwas Bewegung gekommen. Poroschenko hatte sich am Rande der D-Day-Feiern in Frankreich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen.
Bei seiner Amtseinführung am Samstag rief Poroschenko die Rebellen auf, die Waffen niederzulegen. Denjenigen, die „kein Blut an ihren Händen“ hätten, versprach er Amnestie, „russischen Extremisten“ im freies Geleit aus dem Land. „Ich werde Euch Frieden bringen“, versprach Poroschenko.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!