: Kompetent - betr.: "Lernen, es allein zu schaffen" und "Notwendige Sparmaßnahmen - nicht kalkulierbare Folgekosten", taz vom 27./28.7.1996
Betr.: „Lernen, es allein zu schaffen“ und „Notwendige Sparmaßnahmen – nicht kalkulierbare Folgekosten“, taz hh v. 27./28.7.96
Es ist geradezu unfaßbar, daß Senatorin Fischer-Menzel der Beratungsstelle „Solidarische Psychosoziale Hilfe“ (SPSH) die Gelder für das kommende Jahr gestrichen hat und dadurch eine unerläßliche soziale Einrichtung mehr in Hamburg ihre Arbeit beenden soll. Als Praktikantin hatte ich in der SPSH die Möglichkeit, schon während der Ausbildung praktische Erfahrung in Beratungsgesprächen zu erwerben. Durch die praxisnahe Betreuung und Anleitung fühle ich mich kompetent auf den Beruf vorbereitet. Solche Qualifizierungsangebote sind für Studierende in Hamburg leider äußerst dünn gesät und von immenser Bedeutung. Ich hoffe sehr – auch für die nachfolgende Studentengeneration –, daß dieser Beschluß wieder rückgängig gemacht wird.
Andrea Eck
Betr.: s.o.
In Studien hat sich gezeigt, so beispielsweise in Untersuchungen des klinischen Psychologen und Soziologen Dr. Thomas C. Cottle, daß Menschen nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes die klassischen Anzeichen von langsam Sterbenden aufweisen. Wenn die Entwicklungsrichtung sozialdemokratischer Politik, anschaulich werdend an der Streichung der Gelder für die „Solidarische Psychosoziale Hilfe“ (SPSH), so weitergeht wie bisher, trägt die SPD nicht nur dazu bei, daß aus Betroffenen Opfer werden, sondern erläßt die sogenannte „Partei des kleinen Mannes“ auch ein Todesurteil über gesellschaftliche Solidarität. Demokratie ohne sozialen Zusammenhalt: Macht das noch Sinn?
Volker Hildebrandt
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen