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Kommunalwahlkampf in HannoverAlles außer der AfD „kann weg“

Die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ und die „Neue Presse“ aus dem Madsack-Verlag legen am Tag vor der Kommunalwahl aggressive AfD-Werbung bei.

Die AfD-Bundesvorsitzende, Frauke Petry, mit Armin Paul Hampel aus Niedersachsen, am Samstag in Hannover. Foto: dpa

Hannover taz | Rund 400 Menschen haben am Sonnabend in Hannovers Innenstadt gegen den Wahlkampfabschluss der AfD mit der Bundesvorsitzenden Frauke Petry demonstriert. Die Polizei hatte beide Kundgebungen voneinander getrennt. Um nicht direkt auf die Gegendemonstranten zu treffen, mussten die AfD-Anhänger über Umwege zu ihrer Versammlung.

Als Petry nach Heinos Niedersachsenlied die Bühne auf dem Trammplatz betrat, wurden hinter den Absperrungen Pfiffe und Buhrufe so laut, dass Petry ihre Rede unterbrechen musste. Auch unter die Zuhörer vor der Bühne hatten sich AfD-Gegner geschummelt. Die Polizei erteilte 28 Platzverweise.

Geld stinkt doch, meint der DGB-Kreisvorsitzende

Unter dem Motto „Unser Hannover – bunt und solidarisch“ hatten Gewerkschaften, Kirchen, Verbände und Initiativen zur Gegenkundgebung aufgerufen. Dort wurde Kritik an einem vierseitigen Hochglanz-Wahlprospekt der AfD laut, der den Stadtausgaben der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und der Neuen Presse am Wochenende beigelegt war. Der DGB-Kreisvorsitzende Werner Preissner sagte, es sei nicht nachvollziehbar, dass einen Tag vor den Kommunalwahlen Wahlwerbung für die AfD über die Zeitungen des Madsack-Verlags verteilt werde. „Es heißt ja, Geld stinkt nicht, aber dieses Geld stinkt!“, meinte Preissner.

Auch die Pastorin der evangelischen Marktkirche Hanna Kreisel-Liebermann sagte, sie sei erschrocken und empört über das Werbeflugblatt. Darauf seien alle bürgerlichen Parteien durchgestrichen. Daneben stünden die Worte: „Kann weg.“ Damit zeige die AfD ihren Anspruch auf Alleinherrschaft. „Ich betone noch einmal, sie ist nicht einfach eine andere Partei. Sie biedert sich den Menschen an und hetzt auf.“

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2 Kommentare

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  • Unter dem Motto „Unser Hannover – bunt und solidarisch“ hatten Gewerkschaften, Kirchen, Verbände und Initiativen zur Gegenkundgebung aufgerufen.

     

    Wir bestimmen, wie unser Land sein muss und wir dürfen es nicht zulassen, dass wieder eine Partei wie NSDAP an die Macht käme.

  • In einer Demokratie muß man es hinnehmen, daß auch unsympathische Parteien das Recht haben, Wahlkampf zu betreiben.