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KommentarSchlafmützig

■ Studienberatung ohne Weitblick

Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Lande steigt auf Rekordmarken. Unzählige Projekte wurden von Arbeitsämtern und PolitikerInnen mit wenig Erfolg auf den Weg gebracht – oder erst gar nicht abgesegnet. Da nichts klappte, mußten Schlagwörter her, wie Deutschland wird wieder High-Tech-Standort – ein Zug, auf den man auch in Bremen nur allzugerne aufgesprungen ist.

Daß es nun gerade an dieser Front bröckelt, und IngenieurInnen Mangelware werden, beweist die Konzeptionslosigkeit im Lager der Verantwortlichen. Kammern und Unternehmerverbände, PolitikerInnen, ProfessorInnen sowie BeraterInnen für StudienanfängerInnen waren nicht in der Lage, die Zeichen der Zeit zu erkennen und frühzeitig die Werbetrommel zu rühren. Die jetzt angekündigte Kampagne von der Uni Bremen und der Handelskammer kommt reichlich spät. Sie ist eher ein Armutszeugnis für die Kurzsichtigkeit der letzten Jahre. Dabei zeigt die Vergangenheit am Beispiel der LehrerInnen, wie sich fehlgeleitete Beratungen auswirken.

In der Wirtschaftspolitik gibt es die von Keynes postulierte Maxime der antizyklischen Wirtschaftsführung. Dazu muß man aber frühzeitig Trends erkennen. Eine antizyklische Studienberatung und ein entsprechendes Verhalten der Unis könnte zu einer Entspannung des Arbeitsmarktes beitragen. Vorausgesetzt die Verantwortlichen wachen endlich auf. Jens Tittmann

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