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■ KommentarGoldgräber Daimler

Man hört, der niedersächsische Wirtschaftsminister Peter Fischer (SPD) wolle die Schließung des Dasa-Werkes in Lemwerder nicht hinnehmen. Das ist nett von ihm. Und kostet nicht viel. Es sind die gleichen tröstenden Worte, die Fischer auch schon bei der Schließung des AEG-Olympia-Werkes in Wilhelmshaven gefunden hat, damals ging es um 2.600 Arbeitsplätze. Nicht einmal der Name des Hauses hat sich verändert, unter dem alles stattfindet: Dasa und AEG ist Daimler.

Lemwerder: Das wird 1996 eine verlassene Goldgräberstadt sein. Es ist schon atemberaubend, wie der Daimler-Konzern die Claims abbaut und dann liegen läßt. Kaufen — abschöpfen — abwickeln. Und am Dienstag morgen sind (fast) alle 1.300 noch nichtsahnend arbeiten gegangen.

Richtig mulmig kann einem werden, daß in Bremen weitere 14.000 Arbeitsplätze von dieser netten Firma Daimler abhängen. Nun sind Autos keine Flugzeuge, und die Bremer Arbeitsplätze seien durch die Produktion des neuen C-Modells gesichert, hieß es noch am Wochenende aus dem Bremer Werk. Was eigentlich ist die Aussage des Goldgräbers Daimler wert, wenn man die Schürfmethoden kennt? Markus Daschner

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