■ Kommentar: Alubrett vorm Kopf
Es ist schon putzig, den deutschen Sozialdemokraten dieser Tage zuzuschauen, wie konsequent sie am Atomausstieg festhalten. Da haben zum Beispiel ein paar aufrechte Ökosozis in der SPD ihrem Intimfeind Gerhard Schröder ordentlich eins ausgewischt und verhindert, daß sein Weg eines Konsensausstiegs aus der deutschen AKW-Landschaft Wirklichkeit wird.
Das hat System: Man hält die Fundi-Flagge hoch, verhindert so, daß sich etwas ändert und tritt dem parteieigenen Feind vors Schienbein. Schröder-Gegner Voscherau geht den umgekehrten Weg: Er hält weiter an der Aluminiumproduktion in Hamburg fest und verhindert, daß der Druck auf die Abschaltung des AKW Stade wächst. Damit nicht genug: Die Hamburger Aluproduktion ist ökonomisch widersinnig, schädigt die Umwelt direkt durch Fluor-Emissionen und indirekt durch den Strombedarf, verhindert den Einstieg in den Atomausstieg und besetzt eine Fläche im Hamburger Hafen, die für andere Zwecke (und für neue Arbeitsplätze) viel sinnvoller zu verwenden wäre, ja, sogar die Hafenerweiterung in Altenwerder überflüssig machen könnte.
Gefordert wäre jetzt ein Zukunftskonzept, welches den absehbaren Strukturwandel in der Hamburger Metallindustrie – neben den Aluwerken sind mittelfristig auch die Stahlwerke und die Norddeutsche Affinierie ökonomisch unhaltbar – schon heute so vorbereitet, daß dann, wenn die Schmelzöfen der HAW erkalten, nicht bloß Ruinen und das Arbeitsamt übrigbleiben. Denn letzteres, kleiner Tip für den Anti-Faschisten Voscherau, produziert unweigerlich neue Rep-Wähler.
Florian Marten
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