■ Kommentar: Chaos statt Partei
Die Blütenträume der jungen bürgerlichen Mitmachbewegung Statt Partei e.V. sind im ersten Hamburger Frost erforen. Das Ende der Hoffnungen kam schneller und radikaler, als es die finstersten Polit-Metereologen orakelt hatten. Wahlversprechen halten, Macht kontrollieren? Nix da – selbstverliebter, blinder Machtrausch! Innerparteiliche Demokratie, neuer Politikstil? Nix da – autokratische Vorturner, Seilschaften, Verleumdungskampagnen, Flügelkämpfe, Pfründeschacher!
Die Protest-Partei ist in eine Krise geschlittert, die am Ende ihre Existenz gefährden kann. Mit Markus Wegner, von führenden Sozialdemokraten bereits liebevoll „Kotzbrocken“ tituliert, hat sie einen Egomanen an der Spitze, dessen Persönlichkeitsprofil in krassem Widerspruch zum Anspruch der eigenen Partei steht.
Mit Jürgen Warmke, Manfred Silberbach und Heinrich Harmsen hat er sich innerhalb weniger Wochen und ohne Not drei führende Mitstreiter zu erbitterten Gegnern gemacht und der Statt-Partei einen auf Dauer programmierten Flügelstreit beschert. Wegner kann Kritik nicht ertragen, mauschelt und steuert bereits wie einst Jürgen Echternach in der CDU. Zum Verhängnis wurde der Statt Partei auch ihr eigener Erfolg: Der lockende Duft der Regierungsbänke benebelt die Sinne. Eine Statt-Partei aber, die zur bloßen Mehrheitsbeschafferin der SPD verkommt, hat gerade bei ihrer Wähler-Klientel keine Chance.
Und schließlich: Innerparteiliche Demokratie ist die Wurzel der Statt Partei. Markus Wegner und die machtgeile Seilschaft seiner Bürgerschaftstruppe schwingen schon die Axt. Gut Holz! Florian Marten
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