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KommentarDie Türöffner

■ Gewerkschaften holen Preag

Große Angst geht um bei den Stadtwerken. Was nun, wenn ein neues Energeiwirtschaftsgesetz sagen wir in drei, vier, fünf Jahren der Industrie erlaubt, ihren Strom zu beziehen von wem immer sie wollen? Was, wenn der Vulkan, wenn Daimler und Klöckner demnächst ihren Strom direkt von der Preag beziehen?

Dann würden die Stadtwerke lukrative Kunden verlieren. Und weil man den mächtigen Konkurrenten Preag nicht schlagen kann, so muß man ihn eben einbinden. Von einer Preag-Beteiligung an den Stadtwerken erhoffen sich die Gewerkschaften im Betriebsrat der Stadtwerke vor allem eins: Geduldet zu werden im Schatten des großen Nachbarn Preag.

Bisher geht eine Preag-Beteiligung aber weder mit den Grünen (als Partei) noch mit der SPD (als Partei). Und deshalb müssen die jetzt weichgeklopft werden. Vor diesem Hintergrund hat die machtvolle Demonstration der Stadtwerker heute vor allem den Sinn, die Preag bei den bislang ablehnenden parteien salonfähig zu machen. Bei der SPD, die sich die Arbeitnehmerinteressen spätestens seit der Klöckner-Interessenatenlösung am Revers heften hat, dürfte auf einem der nächsten Landesparteitage durchschlagender Erfolg zu verzeichnen sein, und dann wäre auch die grüne Position nicht mehr zu halten. Die Gewerkschaften sind die Türöffner für die Preag beim Stadtwerke-Verkauf. Markus Daschner

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