■ Kommentar: Mehr Mut
Endlich, werden viele Menschen aus dem Schanzen- und Karoviertel sagen. Endlich wird die berüchtigste Hauertruppe Deutschlands aufgelöst, die „16E-Schicht“ der Hamburger Polizei. Eine längst überfällige Entscheidung.
Jahrelang hat dieser Spezialtrupp trotz heftiger Kritik durch die Medien überlebt. Immer wieder gedeckt von Innensenator Werner Hackmann, immer wieder geschützt durch die Staatsanwaltschaft, die mehr als 130 Strafverfahren gegen die „16E“-Schläger einstellte.
Selbst als im vorigen Jahr das Landgericht Hamburg die Polizei in zwei Fällen zu Schadensersatzzahlungen wegen Körperverletzung im Amt verdonnerte, stellten sich Polizeiführung und Innenbehörden-Leitung vor die Polizisten mit der lockeren Faust.
Nun wird die umstrittene Polizeitruppe abgeschafft. Sicher das beste Resultat der allgegenwärtigen öffentlichen Sparwut – dennoch ein Armutszeugnis. Hackmann traut sich abermals nicht, den wahren Grund für seine Entscheidung zu nennen. Stattdessen bemühte er gequälte Rotstift-Argumente. Noch tief gebeutelt von der Roma-Flunkerei und seiner Bleiberechtsentscheidung, brachte er nicht den Mut auf, zu sagen: Dieser Trupp wird aufgelöst, weil er nicht mehr tragbar ist.
Spätestens, seit Amnesty International zwei Mal die „16E“-Pratiken als „Menschenrechtsverletzungen“ geächtet und der Justizsenator neue Ermittlungen angeordnet hat, kann Hamburg sich diesen Trupp nicht mehr leisten, soll das Image nicht zum Teufel gehen. Also Hacki: Der Mut, Positives offensiv zu vertreten, wäre angebracht gewesen. Kai von Appen
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