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■ KommentarHochachtung

Seit Jahren stehen die schweren Vorwürfe im Raum: Polizisten des Reviers Lerchenstraße sollen potentielle Rot-Floristen verletzt, Beamte des Kirchenstraßen-Reviers Schwarzafrikaner schikaniert haben, der Einsatzug Mitte soll mit Vorliebe Demonstranten und Schwarzafrikaner bei Einsätzen mißhandelt haben.

Obwohl oft die Namen der Schläger und Täter bekannt waren, passierte nichts. Ex-Innensenator Werner Hackmann legte bis zu seinem Rücktrittt seine schützende Hand – bewußt oder unbewußt – über seine Beamte, mehr besorgt um den Ruf der Polizei als um Aufklärung.

Die Ermittler in der Hamburger Staatsanwaltschaft scheuten ihrerseits den Disput mit den Polizisten, und die konnten unbehelligt ihre privaten Scharmützel gegen die „Roten Socken“ im Schanzenviertel oder gegen die „Bimbos“ am Hansaplatz fortführen.

Erstmals wird nun den Auswüchsen und „Exzessen“ in der Polizei Einhalt geboten. Nach dem Rücktritt Hackmanns ordnete Justizsenator Klaus Hardraht die rückhaltslose Aufklärung der Vorwürfe an. Und plötzlich setzt sich eine Ermittlungsmaschinerie in Gang, die bereits nach zwei Monaten mehr Ergebnisse präsentieren kann, als die ermittelnden Staatsanwälte in den vergangenen fünf Jahren zustande gebracht haben.

Hardraht hat bewiesen, daß seine Ankündigung keine leere Floskel war – wie es so oft bei Hamburgs SPD-Innen- und Justizsenatoren der Fall war. Er meint es offenbar ernst damit, den kriminellen Sumpf in Hamburgs Polizei trocken zu legen.

Dafür zollt dem parteilosen Senator Hochachtung

Kai von Appen

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