Kommentar: Ex und Stopp
■ Mit der Steuer Verursacher treffen
Wenn das kein Schritt in die richtige Richtung ist: Den Restaurants, die nicht nur mit Hamburgern und Pommes, sondern auch mit den Einwegverpackungen unser Herz erfreuen, sollen endlich die Daumenschrauben angelegt werden. Wer nicht auf Mehrweg umsteigt, der soll blechen. Eine Situation, in der Bremen nur gewinnen kann: Entweder es fließt eine Menge Geld in die leeren Kassen oder es gibt bald überall in Bremen die Hamburger auf Meißner Porzellan. Und die Fast-Food-Cuisine steht vor ihrem Durchbruch in Feinschmecker-Kreise.
Noch wichtiger als der Blick nach Kassel ist aber die Orientierung an der Frankfurter Lösung. Und die heißt: Keine Ausnahme von der Steuer bei eigener Entsorgung der Abfälle über den Grünen Punkt. Denn das Duale System hat gezeigt, daß es seine Lizenznehmer keineswegs zur Müllvermeidung anhält, sondern ihnen nur ein ruhiges Gewissen und ein Öko-Label für die Werbung liefert. Der Frankfurter/Bremer Weg ist da viel realisitischer: Die Unternehmen da greifen, wo es wehtut, um Vermeidung zu erreichen. Nur durch diese konsequente Anwendung des Verursacherprinzips kommt man weiter: Wer Dreck macht, zahlt hier und jetzt für jeden ausgegebenen Pappbecher. Wir Kunden der Schnellgastronomie werden das vielleicht bald an den Preisen merken – und das ist gut so. Denn nur wer die Zeche zahlt, denkt weiter als Ex und Hopp. Bernhard Pötter
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