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■ KommentarKluges vom Kranich

Ozonschichtkiller und Klimaverpester – der Flugverkehr der Lufthansa AG zählt zu den problematischsten Mobilitätsformen der Gegenwart. Wenn das Staatsunternehmen dann noch – wie jetzt mit seinem Preis-Dumping im innerdeutschen Verkehr – dem Staatsunternehmen Bundesbahn gezielt Kunden abjagt, ist von verkehrspolitischem Verantwortungsbewußtsein wenig zu spüren.

Ziemlich anders gibt sich die Lufthansa am Boden. Mit dem Tarifabschluß zur Förderung des Jobtickets (taz berichtete) und dem Car-Sharing-System „CarPool“ setzt das Unternehmen Zeichen für eine vorausschauende und wegweisende Mobilitätsorganisation.

Warum gerade die Lufthansa? Dies ist tatsächlich erstaunlich: In der Führungsriege der Verwaltung und in den Cockpits ist die Männergesellschaft technikvernarrter BMW- und Daimler-Fans noch heil. Vorfahrt fürs Fahrrad, Ticket für den Bus und Leih-Fiesta gelten hier als elementare Attacke auf das eigene Lebensgefühl.

Eine verkehrsbewußte Minderheit in Betriebsrat und Geschäftsführung hat sich durch zähe Überzeugungsarbeit jetzt durchgesetzt. Erste Voraussetzungen für eine andere Mobilitätsorganisation der knapp 8000 LufthanseatInnen in Hamburg sind geschaffen, auch wenn die Privat-PKWisten durch kostenfreie Betriebsparkplätze noch immer kräftig subventioniert werden.

Trotz der positiven Ansätze ist es auch hier bis zu einem wirklich stadt- und umweltverträglichen Verkehr noch ein sehr weiter Weg. Dennoch: Das Lufthansa-Beispiel sollte in Hamburg Schule machen. Günstiger für Allgemeinheit wie Betroffene sind verkehrspolitische Fortschritte kaum zu haben.

Florian Marten

Bericht Seite 34

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